Der FC Kreuzlingen trifft in einem Pflichtspiel auf den FC Rapperswil-Jona aus der Challenge League. Die Qualifikation fürs 1/32-Finale des Schweizer Cups gelang durch Siege gegen die gleichklassigen FC Sirnach ( h 5:1), SC Zofingen (a 0:1) und SC Goldau (h 2:1). Die Rapperswiler starteten furios in die erste Challenge League Saison ihrer Clubgeschichte. Nach einer 6:0-Pleite in Schaffhausen folgte im fast ausverkauften heimischen Grünfeld (2’648 Zuschauer) ein kaum erwarteter 3:1-Sieg gegen den FC Winterthur.
Das Cup-Datum sorgte für Kopfzerbrechen bei den FCK-Verantwortlichen, wurde es doch auf das Seenachtsfest-Wochenende angesetzt. Nach mehreren Gedankenspielen (Burgerfeld oder in Rapperswil oder in Tägerwilen, Berg oder Weinfelden?) entschied man sich doch im traditionellen Hafenareal zu bleiben. Mit der Ansetzung auf Sonntag, 13. August um 14.30 Uhr wurde der Situation im Festgelände bestmöglich Rechnung getragen.
Mit einem grossen Besucherandrang ist nicht zu rechnen (ich tippe auf 250 – 300 Zuschauer), trotzdem hat der FCK mal wieder nichts unversucht gelassen und auch Vorverkaufsstellen mit vergünstigten Tickets ausgestattet (siehe Plakat).
Zuletzt spielte der FC Kreuzlingen übrigens am 17. August 2013 in der 1. Hauptrunde, damals unterlagen die Grün-Weissen dem FC Stade Lausanne-Ouchy mit 2:4. Der Stade-Präsi war ausser sich vor Freude und verschenkte den Kreuzlinger Zuschauern Club-Chroniken seines Vereins – herrlich.
Die letzte 1/16-Finalqualifikation datiert vom 7. Oktober 2000 mit einem 4:0 – Sieg beim FC Luzern U21. Eine handvoll FCK-Fans enterten damals die gesperrte Haupttribüne auf der Allmend, hissten FCK-Fahnen und sangen sich die Kehle heisser. Ergriffen von Spiel und Stimmung riss Sponsor und Drogerie-Inhaber Hugo Lüönd anschliessend das Bordmikrofon des FCK-Cars an sich und lud allesamt zum Mitternachts-Umtrunk in den Engel ein.
Für die folgende 2. Hauptrunde bei GC Biasca setzte der FC Kreuzlingen gleich einen eigenen Fan-Car ein, im spärlich besetzten Al Vallone waren die FCK-Fans damit klar in der Überzahl. Geholfen hatte es nicht, die Grenzstädter vergeigten beim 0:1 eine geradezu historische Chance zur 1/8-Final-Teilnahme gegen Servette Genf. Die letzte Achtelfinal-Qualifikation datiert aus dem Jahre 1936 beim FC Lugano.
Cupspiele sind urspannend, in welcher Liga ein Gegner auch spielt. Es geht schliesslich um ein “Aus und Schluss”. Und nicht selten um Tränen. Man war sooo knapp davor……
In Moneten gerechnet hat der FCK diesmal allerdings keine Chancen. Beweis: Rapi-Jo gewann gegen Winti 3:1. Nun weiss ich nicht, wie am oberen Zürichsee budgetiert wird. Nur nehme ich an, dass es deutlich mehr als ein Zehntel dessen ist, was dem Hafetschutterverein derzeit zur Verfügung stehen dürfte, wenn die 3,9 Millionen von Winti (Zahl: Geschäftsführer Mösli vor zwei Wochen im Tagesanzeiger) als Grundmass angelegt sind.
Nun sagt man allerdings, dass Geld keine Tore schiesst (Eine Feststellung, der ich übrigens im Kern nur bedingt zuneige). Wie dem auch sei: Wir haben doch hinten den ewig munteren Kessler und vorne den derzeit zackigen Pentrelli und dazwischen raggert und passt es ja ganz schön. Und ums Geviert zumindest einen treuen Fan-Stamm. Na also! Wenn wir dann noch die Platzwahl gewinnen und eine heftige Bise vom See her weht, so überstehen wir locker die ersten 45 Minuten. Und was dann in der 119. Minute geschieht, verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht! Fussball ist ein Geheimnis.