Im Windschatten der REKA

Auf der Internetpräsenz des Kreuzlinger REKA-Projektes findet sich obiger Plan zum Seezelg. Nach den letzten mir bekannten Informationen der Stadtverantwortlichen (Juni 2017) sind drei Fussballplätze vorgesehen, davon eines mit Garderobengebäude und Tribüne. Langfristig würden diese wahrscheinlich die Plätze im Hafenareal ersetzen.

Ich sehe die grössten Vorteile vom Seezelg gegenüber dem Hafenareal in der langfristigen Nutzung (das Hafenareal ist aufgrund seiner besonderen Lage wohl kaum auf Dauer zu halten) und in der verbesserten Parkplatzsituation (geplantes Parkhaus). Die etwas dezentralere Lage dürfte für die mit dem Velo kommenden Junioren ein kleiner Nachteil sein. Auf Dauer dürften sich die Junioren in der Stadt wohl etwas eher lokal aufteilen (Emmishofen zu Calcio ins Döbeli, Kurzrickenbach/Bottighofen zum FCK ins Seezelg), von einem echten Nachteil ist also kaum zu sprechen. Mit den ÖV ist das Seezelg sogar sehr gut erschlossen.

In der schönen Landschaft hätte man sogar die Chance ein echtes Juwel zu bekommen. Eine kleine architektonisch ansprechende Tribüne mit rund 500 gedeckten Sitzplätzen müsste wohl der Mindeststandard für die Sportstadt am See sein.

Folgende Aussagen finden sich auf reka-feriendorf-thurgau-bodensee.ch:

Der rechtskräftige Gestaltungsplan aus dem Jahr 2001 befindet sich in Überarbeitung. Angepasst werden sollen die nachfolgenden Elemente:

  • Ermöglichung eines Reka-Feriendorfes auf dem rechtskräftigen, im aktuellen Plan vorgesehenen Baufeld unter geringfügiger Anpassung des Perimeters
  • Ermöglichung einer Tennishalle
  • Ermöglichung eines Parkhauses
  • Ermöglichung von Fussball- / Sportplätzen
  • Renaturierung der seeseitigen Freiflächen
  • Erweiterung des Wegnetzes auf dem Gesamtgelände

Planungsziele:

  • Grossräumige Freihaltung des Uferbereiches
  • Beschränkter Baubereiche für Hochbauten
  • Klares Grünkonzept
  • Verkehrsmässige Erschliessung am Rande der Sport- und Erholungsstätten
  • Weitverzweigtes Fuss- und Wanderwegnetz übers ganze Planungsgebiet
  • Ökologische Verbesserungen der landwirtschaftlich genutzten Flächen
  • Neupflanzungen mit einheimischen Hochstämmen (Vernetzung)
  • Zugang der Öffentlichkeit zum Seeufer
  • Schaffen von differenzierten, ruhigen und attraktiven Freiräumen

Bei der Reka geht man von folgendem Zeitfenster aus:

2018/19 Anpassung Gestaltungsplan Seezelg

2019 Entwicklung Vorprojekt, Bauprojekt, Finanzierung Freiraumkonzept mit Baubewilligung

2020/21 Bau Reka-Feriendorf und Freiraumkonzept

2021 Eröffnung Reka-Feriendorf

Weiterführendes zum Thema:

Essay Seezelg Kreuzlingen von Bruno Neidhart, 2016

Geschichte zu den Kreuzlinger Fussballplätzen von Daniel Kessler, 2012

 

 

4 Comments

  1. Es ist sehr sinnvoll, wenn sich “Hafetschutter” wiedermal mit der “unendlichen Geschichte Kreuzlinger Fussballplätze” beschäftigt. Die von Daniel Kessler bereits 2012 darüber erstellte “Dokumentation” ist allein schon einzigartig. Dass man sich nun mindestes eine vage Vorstellung machen kann, wie es denn auf Seezelg mal laufen könnte, einem Gebiet im Osten der Stadt, das nun immer mehr in den Fokus zu treten scheint, wird durch eine kleine farbige Raumskizze dargestellt. Gerastert zeigen sich darauf vier unterscheidbare Räume verschiedener Einrichtungen, die zum einen Teil bereits erstellt sind (Tennis), sich – anscheinend – in konkreter Planung befinden (REKA), oder erst als “vorgesehen” laufen (Fussball, Parkhaus). Der “Hundetrainingsplatz” soll dagegen definitiv verlegt werden.

    Seitens der Stadt liegen bis jetzt keine lesbaren Pläne vor, die eine konkretere Darstellung von räumlichen Möglichkeiten/Erfordernissen für die einzelnen Einrichtungen aufzeigen. Viele Informationen werden diesbezüglich, wie es scheint, unabgesichert erst auf verbaler Ebene verbreitet.

    Fakt dagegen ist, dass sich die Tennisanlage durch eine Halle, ev. auch durch weitere Aussenplätze zu profilieren beabsichtigt. Was die REKA-Anlage betrifft, so soll sie wohl ganz auf Kreuzlinger Gebiet entstehen (obwohl federführend ein benachbarter Bottighofer Unternehmer/Landbesitzer auftritt). Über den Fussball ist noch nicht viel zu berichten. Das Vage ist hier zum Prinzip erhoben. In diesem Zusammenhang ist schon erstaunlich, wie bereits 2001 die Idee entstand, auf Seezelg eine propere Fussballanlage mit grosser Tribüne erstellen zu wollen. In der Stadt, in den Räten, muss damals geradezu ein fussballsportlicher Kometeneinschlag stattgefunden haben! Die Auswirkungen blieben allerdings unsichtbar, wie man aus der oben erwähnten “Dokumentation” erfahren kann……

    Ich selbst habe mich mal intensiv mit dem “Seezelg” beschäftigt, den Möglichkeiten und Bedingungen. Allerdings stellte ich das Ganze in einen übergeordneten Rahmen unter dem Titel: “Sport- und Freizeitpark Seezelg”. Ich glaubte zu erkennen, dass sich hier die Stadt als “veritable Sportstadt” in einem grossen Rahmen zeigen könnte, der viele Sportarten einschliesst und ein Alleinstellungsmerkmal am See wäre. Als unabdingbar sah ich dabei u.a. die Installation eines “See- und Sporthotels”, um z.B. (Sport-) Veranstaltern “zu Land und zu Wasser”, sei es für Wettkämpfe oder Trainingslager die Möglichkeit zu geben, unmittelbar vor Ort eine Unterbringung anbieten zu können (Zudem läuft hier der Bodensee-Radweg entlang….!).

    “Mein Seezelg” ist also nicht vergleichbar mit den nun spärlich vorliegenden Raum-Informationen. Besonders “beanspruchte ich” auch dasjenige (Kreuzlinger) Stadtgebiet, in dem nun REKA vermerkt ist und sich vermarkten möchte. Ich ging also davon aus, dass hier auf Seezelg besonders dem Fussball auf sehr lange Zeit eine Top-Heimstätte erstellt werden müsste, die zusätzlich durch ein breiteres sportliches Angebot bestechen könnte (etwa Finnenbahn, Sporthalle, Volleyball), um besonders auch der Jugend ein Betätigungsfeld “weit ab vom Handy” zu ermöglichen.

    Nun, meine Vorstellungen mögen ziemlich utopisch klingen. Sind sie vielleicht auch, auch im Wissen um die Lage der Stadt, die ja in den kommenden Jahren rund 100 Millionen bereits fest für verschiedene Investitionen (Stadthaus, Egelsee, Strassen, usw.) verplant hat. Und so gewinnt die bescheidene Hafetschutter-Vorstellung “mit rund 500 gedeckten Sitzplätzen” durchaus an Bedeutung. Man kann sich ja auch weitere Ausbauprogramme vorstellen, sollte dereinst “ganz weit oben gekickt werden!”. Oder die Stadt hat tatsächlich selbst ein Interesse daran, ein “Städtisches Stadion” auch für grosse Veranstaltungen zur Verfügung zu haben, wie es heute vielerorts als Massstab bei einer Arena-Sportstätte gehandhabt wird.

    Wie dem auch sein: Dass letztlich – wie Hafetschutter meint -, durchaus ein “echtes Juvel” auf Seezelg entstehen könnte (in allen Belangen – grosszügig, funktionell und ästhetisch, sage ich mal!), da bekomme ich schon Zweifel angesichts der oben bildlich angedeuteten Raumverhältnisse. Als grobes Beispiel kann mal die Tennisanlage herhalten: Die sichtbaren sechs Aussenfelder beanspruchen (ohne Umgebung) ca. 1500 m2, ein einzelnes Fussballfeld (ohne Umgebung) annähernd 7000 m2! Dazu kommt eine Infrastruktur mit Garderobengebäude, Tribüne, ev. kleines Restaurant, usw. Wenn hier unter diesen Bedingungen ein Sportstätten- und Landschaftsplaner für den Fussball ein “Juvel” schaffen könnte, wäre ich der erste Entzückte und würde es dem FCK und der Stadt tausendmal gönnen. Einem solchen Planer müsste dann während des Flutlicht-Eröffnungsspiels – sagen wir mal FCK gegen Bayern München (die übernachten dann in meinem See- und Sporthotel!) – mindestens der “Prix Kreuzlingen” überreicht werden! Auf den FCK – in der jetzigen Form! – entfiele nach dem Spiel wohl eher ein Trostpreis. Aber wir spielen ja derzeit auch nicht Champions League.

  2. Anhand des 50m-Schwimmbeckens kommt man schnell zum Massstab. Im orange schraffierten Feld haben 2 Fussballfelder Platz und es bleiben 2’500 m2 Fläche für Infrastruktur, wie weit kommt man damit? Im blau schraffierten Feld hat nicht mal ganz ein normales Fussballfeld Platz. Die Bezeichnung “Fussballplätze mit Zugang von Bad Hörnli” lässt gar auf Kleinfelder für Badegäste schliessen, oder irre ich mich? Gegenüber den bisherigen Plänen scheinen Schrumpfungen der Fussballfläche stattgefunden zu haben, kleinere aber womöglich empfindliche. Bewusst schwammig würd ich die bisherigen Informationen nennen.

  3. Die Raumverhältnisse sind heute auf Klein Venedig besonders auch bezüglich der Spielfeldumgebung grosszügig gelagert. Auf Seezelg wird eingeengter geplant werden müssen, wie es aussieht (Die auf dieser Hafetschutterseite rechtsaussen aufscheinende kleine schwarz-weiss Darstellung von “vier” Fussballfeldern auf Seezelg, einerseits unmittelbar der Bahnlinie entlang, andererseit am Seeweg – was schon aus ökologischen Gründen heute nicht mehr machbar wäre -, ist ein “eingezwängtes Konglomerat seltener planerischer Güte!”). Was daher endlich mal dringend wäre: ist eine mehr oder weniger verbindliche Darstellung, wie sich die Stadt auf Seezelg in Sachen Fussball planersich machbar zu positionieren gedenkt. Ist denn kein Fussballaffiner/eine Fussballaffine im Stadt- oder Gemeinderat einsitzend? Wenn ja, wäre diese Person mal bei Schrofewurst und Bier oder Mineral zu konsultieren, um sie zu einer (bohrenden) Intervention bei den Stadtoberen zu bewegen. Für Fussball Kreuzlingen käme dies endlich einer planerischen Erlösung näher. Dann könnte vielleicht auch das lustige Rätsel “mit Zugang von Bad Hörnli” gelöst werden. Die schraffierten Felder sind übrigens nicht allzu ernst zu nehmen. Sie ensprangen wohl eher mal einer stadtinternen Stammtischrunde. Für so ein komplexes Gebiet müssten zuerst die (mobilen) Erschliessungsmöglichkeiten fixiert werden, also Strassen, Wege, usw. Auf dem vorliegende Gebietsplan sind noch die alten Wegverläufe zu sehen. Die Erschliessung eines Areals ist das A und das O einer Planung, um zu wissen, was letztlich gestalterisch geht, und was nicht. Nehmen wir mal bei allem Zweifel positiv an, irgend auf einem Tisch der städtischen Bauabteilung liegt – noch ganz geheim! – Konkreteres zur Sache. Wenn nicht, müsste tatsächlich “nachhaltig gebohrt” werden.

  4. Nach Auskunft eines Gemeinderats hätten man sich “jüngst sehr viele Gedanken dazu gemacht”. Beim FCK würde man jedoch bevorzugen im Hafenareal zu bleiben. Seitens der Stadt “soll Seezelg erst in 10 bis 15 Jahren zum Zuge kommen”.

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