Wie lange wird noch weitergespielt? Eine bange Frage, steht doch ein Verbot von Kontaktsportarten im Raum. Zudem sorgt die Amateurliga mit einer überraschenden Entscheidung für Aufsehen. Kann ein Team wegen Corona nicht antreten, wird das Spiel mit Forfait gewertet (Bericht auf fupa). Man stelle sich vor, was das für Wettbewerbsverzerrungen nach sich ziehen könnte.
Besonders bedauerlich in dieser besonders spannenden Saison. Nach dem gestrigen Spieltag liegen die ersten fünf Mannschaften nur fünf Punkte auseinander und die Thurgauer Mannschaften liefern sich auf den Plätzen 2, 3 und 6 ein spannendes Rennen um die Thurgauer Krone.
Nachdem Amriswil in den letzten Tagen keinen Moment ausliess, um seine Thurgauer Vormachstellung zu bejubeln, ging diese am Samstag (1:2 gegen Widnau) bereits verloren. Aber so soll es sein. Der FCK redet vom Aufstieg, Amriswil vom Thurgauer Meister und Calcio bejubelt ein Unentschieden im Stadtderby wie einen Sieg (obwohl sie in 180 Minuten noch kein eigenes Tor gegen den FCK zustande brachten). Das bringt Geschichten in die Liga – und Zuschauer. Nicht nur weil man die Vereine gewinnen sehen will – ich habe nach Niederlagen jeweils doppelt so viele Leser auf meinem Blog. Aber auch diese Leser und Zuschauer tragen zur grösseren Reichweite der Meisterschaft bei.
Gestern gewann der FCK mit 3:0 gegen den Wiler Nachwuchs und rückte auf Platz 2 vor. Beim ausstehenden Vorrunden-Programm (Bassersdorf, Seuzach und United, allesamt im hinteren Tabellendrittel) dürfte die maximale Punkteausbeute realistisch sein – natürlich wird das aber kein Selbstläufer.
Es ist beeindruckend, wie Kürsats Team seinen Weg in dieser Saison nach den beiden Auftaktniederlagen ging. Spiel um Spiel unter verschiedensten Voraussetzungen zurück gekämpft.
Nachdem der SFV-Zentralvorstandes einen Erlass lanciert, wonach eine Saison ab der Hälfte der gespielten Runden über alle Ligen hinweg gewertet wird, muss sich der FCK sputen um möglichst an der Tabellenspitze zu überwintern. Aber selbst diese wenigen Wochen sind wohl schon viel zu weit in die Zukunft geschaut bei der aktuellen Corona-Situation.
Wird der FCK in Bassersdorf noch antreten?
Nun hat es auch mal den bisherigen Abräumer, den FC Amriswil, “verwütscht”! Sogar zuhause. Und ausgerechnet gegen Widnau, das eine Woche zuvor auf eigenem Ground einer “Verlegenheitself vom Kreuzlinger Hafen” (so oder ähnlich sah es der Hafentrainer ) weichen musste. Und da Leader FC Uzwil in Henau nur ein 1:1 gegen den FCK-Stadtrivalen AS Calcio hinlegte, gibt es nun an der Ligaspitze eine ordentlche Zusammenballung von Mannschaften, die bereits im Vorfeld der Meisterschaft für “oben” getippt wurden. In Henau muss es übrigens mit drei Platzverweisen und mehreren Gelben Karten ordentlich geschäppert haben. Aber das Kartenverteilen ist immer so eine Sache für sich. Die vielleicht schwierigste Aufgabe für die Schiedsrichter in einem Spiel. Die Tatsachenentscheide können in der Tat nicht immer mit der effektiven Tat schritthalten. Ist enorm schwierig zu beurteilen und hinterlässt jeweils zwei verschiedene Gutachterrichtungen im Publikum (letzteres hat es eben noch viel genauer gesehen!).
Wie dem auch sei: Profiteur der Spielergebnisse vom Wochenende war für einmal der FCK. Durch Wil II liess er sich nicht dupieren und ergriff die Chance, sich wie andere starke Mannschaften weiterhin an der Ligaspitze zu zeigen. Nun ist es am Trainer und der Mannschaft, die letzten drei Vorrundenspiele positiv zu gestalten. Dass es sich dabei um “bezwingbare Teams” handeln soll, ist so eine Sache. Nach bereits vielen Spielen können Mannschaft ganz anders zusammengesetzt sein, sind doch auch mal wieder Spieler einzusetzen, die – verletzt oder so – “einfach gefehlt haben”. Im Vorteil sind diejenigen Teams, welche auf einen breiten ausgeglichenen Kader zugreifen können. Und den muss man sich organisatorisch – und auch anders! – erst mal leisten können. Mindestens beim FCK scheint dies derzeit zu passen.
Was Hafetschutter anspricht, die Verfahrensfragen in einer echten Krisensituation, wie sie virusbedingt nun vom Verband zu beurteilen und zu bestimmen ist, wird immer umstritten bleiben. Es gibt wohl keine passende Lösung, um allen Clubs gerecht werden zu können. Gut möglich, dass sich letztlich zwei verlorene Liga-Jahre einschleichen. Ein Härtetest – besonders für ambitionierte Clubs!
Für Zuschauer gilt es, “bei der Stange zu bleiben”. Nein – nicht Bier ist gemeint!, sondern das Interesse am Fussball, am Heimclub, am Gegner, an einem gemeinsamen sportlichen Erlebnis. Zumal in frischer Luft. Gehört einfach mindetens zum 14-tägigen Programm. Und für ganz einfrige Clubfans sogar zum Wochenprogramm, so gut es verantwortbar bleibt in schwierigen Zeiten unter vollem Respekt geforderter Vorkehrungen. Ein letztlich sehr persönlicher Entscheid, der dann ebenso Respekt verdient. Die FCK-Old Boys-Fans haben dazu einen interessanten Weg aufgezeigt, der Beachtung verdient.
Gratulation dem FC Kreuzlingen zum 3:0 Heimsieg gegen den FC Wil 1900 2. Damit hat sich der FC Kreuzlingen zum Verfolger Nr.1 vom Leader FC Uzwil gemausert. Beim restlichen Vorrundenprogramm ist es durchaus möglich, dass der FC Kreuzlingen in den noch drei ausstehenden Spielen den derzeitigen vier Punkte Rückstand auf den FC Uzwil bis zum Vorrundenende noch verkürzen kann.
Hafetschutter hat die Covid19 Situation bereits angedeutet. Auch wenn ich natürlich hoffe, dass in diesem Jahr auf Amateurebene auch ab nächster Woche noch Fussball gespielt werden kann, bzw. darf, gehe ich leider nicht davon aus.
Einige Sportarten Unihockey und Eishockey haben ja bereits ihre Saison im Amateurbereich unterbrochen. Daher kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Amateurfussball eine Ausnahme bekommen soll.
Wie es weitergehen wird, wissen wir wohl spätestens Mitte nächster Woche. Ich würde es begrüssen, wenn alle Sportarten im Amateurbereich, natürlich mit Einhaltung der Schutzmassnahmen, ihren Trainings- und Spielbetrieb weiterführen könnten. Da aber bei einigen Sportarten bereits der Riegel geschoben wurde, wird dies wohl auch nächster Woche auf den Fussball zukommen.
Leider, den diese Saison ist bisher so spannend wie schon lange nicht mehr. Es gibt derzeit sieben Teams, die sich fast auf Augenhöhe begegnen. Auch wenn der FC Uzwil in dieser Saison noch unbesiegt ist, und daher zurecht die Liga anführt, ist das Restprogramm in der Vorrunde mit den Spielen gegen den FC Widnau (A), FC Wil 1900 2 (H) und den FC Bassersdorf (A) für den FC Uzwil kein einfaches. Es kann also durchaus sein, das, das derzeitige vier Punkte Polster bis zum Ende der Vorrunde verkleinert, oder sogar ganz geschmolzen ist. Das werden wir aber in diesem Jahr wohl leider nicht mehr beantwortet bekommen.
Ich gehe aber schon davon aus, dass diese Saison gewertet wird. Dafür müsste dann bis zum nächsten Sommer, die restlichen Vorrundenspiele über die Bühne gebracht werden können. Dann würde ja nach Reglement die Saison gewertet werden können. Ob das dann gerecht ist, Absteiger und Aufsteiger nach lediglich der Hälfte der Saison zu werten, dass müssen zum Glück andere entscheiden. Aus meiner Sicht ist es nicht gerecht, und daher sollte man alles unternehmen, damit die Saison, egal in welcher Sportart, beendet werden kann. Im Amateurfussball hätte man bis zum nächsten Sommer Zeit dafür.
Dieser Virus ist sicherlich nicht zu unterschätzen. Es sollte aber aus meiner Sicht nicht sein, dass Bewegung, das ist ja auch der Breitensport, wiederum gänzlich verboten wird. Ich hoffe auf die Vernunft der entscheidenden Personen. Möge die Saison regulär zu Ende gespielt werden können. Wenn der Amateursport unterbrochen wird, dann müsste aus meiner Sicht auch der Profi Sport unterbrochen werden. Ansonsten ist das aus meiner Sicht nicht mehr glaubwürdig.