Bisher spielte der FCK zwei 1.-Liga-Spiele beim SV Höngg. Im Juchhof (2009, 5:2-Niederlage), im Utogrund (2013, 2:2), doch noch nie auf dessen Heimatplatz, dem Hönggerberg!
Mittlerweile ist der Platz 1.-Liga-tauglich. Im Biergarten vor dem Spiel wird es plötzlich laut, “19 Millione hätt da khostet!”. Wenn man “Höngg und 19 Millionen” googelt, findet man nur die Geschichte eines 19-Jährigen Hönggers, der mit seinem Maserati in eine Strassenlaterne kracht.
Dann aber doch die Geschichte vom Garderobengebäude, alleine dieses hätte 12,5 Millionen gekostet, die Höngger nennen es seither “Villa im Walde“. Beim SV Höngg wird man darüber hinwegsehen können, der Verein leistet mit seinen 34 Mannschaften von den jüngsten Junioren bis zum Spitzen-Amateurfussball sehr viel für die Gemeinde. Höngg hat ungefähr gleich viele Einwohner wie Kreuzlingen, ist bekannt für seinen ETH-Campus, sein Wümmetfäscht und seinen SV Höngg. Bekanntester Spross des Vereins und des Quartiers: Fussball-Legende Christian Gross. Der SV Höngg spielte 1947 erstmals in der 1. Liga uns ist seit fast 20 Jahren im Spitzen-Amateurfussball zuhause. Eine etwas grössere Adresse im Zürcher Fussball, keine Frage.

Gleich zu Beginn entwickelte sich ein ansehnliches 1.-Liga-Spiel mit guten Chancen auf beiden Seiten. Dieser offene Schlagabtausch kam dem FCK besser. Bestens aufgelegt, effizient und mit grosser Spielfreude zerlegten sie den SV Höngg in der 1. Halbzeit gleich mit 4:0 (16. Arifagic, 27. Bode, 33. Arifagic, 43. Karaki). In der 2. Halbzeit ging es nur noch ums verwalten und fast die ganze Bank wurde eingewechselt, der SV Höngg steckte bis zum Schluss nicht auf und schoss sein verdientes Ehrentor zum Schlussresultat von 4:1.
Mido Arifagic ist mit seinen 12 Treffern ein ernsthafter Kandidat für den 1.-Liga-Torschützenkönig. Wer hätte das gedacht? Nicht ein eingekaufter Star-Stürmer, sondern ein Spieler, welchen man schon als Junior kannte. Meine grösste Sorge: holt uns nie irgendwelche Spieler aus dieser Mannschaft weg, sie ist von vorne bis hinten genau richtig! Was für ein traumhaftes Mittelfeld mit Karaki-Bitterfeld-Meresi, hinten bügelte Simon Affentranger mal wieder alles aus und Sven Bode ackerte wie in besten Zeiten. Es fällt einem schwer, nicht zu schwärmen und auf dem Boden zu bleiben. Nächster Halt: Mittwoch 20.15 Flutlichspiel beim FC Uzwil. Mit einem Sieg wäre man 10 Punkte von den Abstiegsplätzen weg! Doch wer redet noch von Abstieg.



Weitere Fotos vom Spiel wie immer auf: https://regese.ch/fussball/fc-hoenng-fck-05-meisterschaftsspiel-18-03-2023/
Der Zürcher SV Höngg ist tatsächlich mindestens dem Gehör nach schon längere Zeit eine bekannte Adresse der klassischen 1. Liga. Umso erstaunlicher, dass er es sehr spät zu einer ligatauglichen Anlage geschafft hat. Aber da gibt es unterhalb des Hönggerbergs ja noch ganz andere Zustände. Sogar bei den Profis. Und jetzt kommt denen “no usgrächnet” eine Bankenkrise dazwischen (Insider wissen Bescheid über die brandaktuellen Zusammenhänge in dieser ewigen Zürcher Causa!).
Wie dem auch sein! Man konnte mindestens davon ausgehen, dass der FCK gegen Höngg – nach drei guten FCK-Heimspielen hintereinander – nicht arg unter die Räder kommen sollte, obwohl dem heimischen SV seine derzeitig eher unsichere Tabellenlage bekannt sein musste.
Und so kam es zum Resultat: “Zerlegt”, heisst es bei Hafetschutter! Ein ungemütliches Wort, mit dem die Elf vom Hönggerberg die erste Hälfte der Partie (vor spärlicher Zuschauerkulisse) beenden musste. Sowas kann in der Tat dann passieren, wenn auf gut spielbarem Grund – hier Kunstgrün – die breit aufgestellte Angriffsformation des FCK zusammen mit einer sich derzeit gut konstituierenden Hintermannschaft und einem flotten Mittelfeld ins Spielen kommt. Dann reicht im zweiten Durchgang auch mal ein Verwalten, um die volle Punktzahl einzufahren. Somit schaffte sich der FCK mit nun 10 Punkten in vier Spielen hintereinander eine passable Ausgangslage für sein gestecktes sportliches Ziel 2023 (Nichtabstieg). Dieses Minimalziel sollte sich der FCK nun nicht mehr “zerlegen lassen”!
Zu diesem Vorhaben darf sich die Anlage des FCK im Hafenareal bewusst ein Stück gehobener anfühlen, als es die Minimalvorgaben des Verbandes für die 1. Liga verlangen, wie sie einigen wenigen Ligaclubs genügen. Es wäre ein Zeichen, dass die Sicht auf eine sportlich ambitionierte Zukunft ausgerichtet ist. Nicht ganz einfach umzusetzen bei der bekannten “Planungs-Unsicherheit” auf Klein Venedig! Wiedermal: Wann fällt hier ein sicheres Wort? Es würde inspirierend wirken!