Der FCK sammelt weiter Punkte

Die Duelle gegen Freienbach entwickelten sich im Laufe der gemeinsamen 2.-Liga-IR-Jahre zu regelrechten Klassikern. Fast immer endeten diese Spiele dramatisch und spannend für die Zuschauer, zumal beide Vereine permanent als direkte Konkurrenten um den Aufstieg in die 1. Liga spielten. Erst nach einem Gruppenwechsel gelang Freienbach 2021 der Aufstieg in die 1. Liga und Kreuzlingen zog ein Jahr später nach. In den letzten 13 Direkt-Begegnungen kam es nur einmal zu einem Sieger mit mehr als einem Tor Differenz. Die eher unglückliche 3:2-Niederlage im letzten Herbst reihte sich nahtlos in diese oft hochspannenden Spiele ein.

Dank Zirkus Knie gestalte sich die Eingangssuche für viele Besucher zu einem spannenden Rätsel. Manch ein Zuschauer stolperte durch Kamelkäfige und Zeltseile bevor er dann bei der Skateranlage die goldene Eingangspforte zum von ihm bevorzugten Schauspiel fand.

Unruhe vor dem Spiel unter den Kreuzlinger Winti-Fans. “De Rainer Bieli spielt für Freiebach!!!” Natürlich stimmte das nicht ganz, sein Sohn Robin lief für Freienbach auf. Ex-Winterthur-Spieler Rainer Bieli ist mittlerweile Trainer beim BC Albisrieden und war als Zuschauer im Hafenareal.

Die 1. Halbzeit geriet untypisch für dieses Aufeinandertreffen. Kreuzlingen machte das Spiel, ging in der 13. Spielminute durch ein wiederum wunderschönes Tor von Mido Arifagic in Führung und doppelte in der 26. Minute durch Adrian Rama-Bitterfeld zum verdienten 2:0 nach.  Freienbach agierte offensiv völlig harmlos. Auch ohne Spielmacher Abbas Karaki schien der FCK einem einfachen Sieg entgegenzulaufen.

Doch weit gefehlt. In der 2. Halbzeit geriet das Spiel dann doch noch zu einer nervenaufreibenden Angelegenheit. Angetrieben vom ehemaligen albanischen Nationalspieler Arbnor Fejzulahi (Ex-Xamax) und dem 39-jährigen Routinier Nikolaj Gavric zeigte Freienbach nun ein anderes Gesicht. Der FC Kreuzlingen wollte defensiv sicher spielen, eine hohe Kunst im Fussball, die nicht immer gelang. So war es seinem Torwart Fabian Fellmann zu verdanken, dass es lange beim 2-Tore-Vorsprung blieb. In zwei Situationen klärten zudem Kreuzlinger Spieler auf der Linie. Die Schiedsrichterin brachte weitere Hektik ins Spiel und so wurde es für die 290 Zuschauer eine zunehmend ungemütliche Angelegenheit im windigen Hafenareal. In der 88. Minute traf der FC Freienbach per Elfmeter zum längst überfälligen Anschlusstreffer. Spätestens jetzt sehnte man sich nach dem Abpfiff. Vielleicht war der Sieg am Ende etwas glücklich, doch solche Punkte hat sich die Mannschaft im Verlaufe der Saison längst verdient. Mit jetzt 35 Punkten ist das Saisonziel Ligaerhalt praktisch erreicht, die restlichen 1.-Liga-Partien kann man jetzt einfach als Zugabe geniessen. Freuen wir uns auf Sommerfussball mit dem FCK. Nächster Halt des Party-Trains: FC Wettswil-Bonstetten, 22.04.2023, 16.00 Uhr.

Wie immer sehr zu empfehlen, Erichs Spielverlauf als Foto-Story, ein herrliches Format!

Aus dem Hafetschutter-Archiv, zuletzt spielten die Vereine 2002 gemeinsam in der 1. Liga, hier ein Programm aus der Saison 1997/1998:

4 Comments

  1. Ab und zu sollte zuerst google maps angezapft werden, wenn man sich mit Fussball beschäftigt. Das kann in der Schweiz bis hin zur Promotion gelten – geografisch.

    Freienbach? Mit Pfäffikon SZ wäre man klarer bedient: eine glitzernde Örtlichkeit, die sich zu einem bedeutenden Finanz- und Wirtschaftsplatz gemausert hat, bekanntlich am anderen Ende des Seedamms liegt, jedoch politisch überraschend zum kleineren……Freienbach gehört!

    Wie Hafetschutter schreibt, hat Freienbach jedoch einen bemerkenswerten fussballerischen Klang. Die beiden Clubs – FCK und FCF – spielen derzeit, meine ich, auf ähnlichem Niveau der Liga. Wobei der Schwytzer Club vom Zürichseeufer mindestens architektonisch durch ein Dach über den Zuschauerköpfen leicht im Vorteil ist. Kann sich mal angleichen!

    Bei Hafetschutter ist der FCK nach dem gestrigen “glücklich” erkämpften Sieg irgendwie ziemlich “überm Berg”. Hat was. Doch mit dem Prädikat: “Zugabe” oder “Sommerfussball” sollte man sich eher nicht begnügen. Es gilt, die Meisterschaft so solide zu Ende zu spielen, wie es die Mannschaft schaffen kann. Das ist man den treuen Zuschauern schuldig und stärkt zudem den einzelnen Spielern die eigene Wahrnehmung als “Spieler auf höchster CH-Amateurstufe”. Gegner, die noch “mit anderen Voraussetzungen in die Meisterschafts-Schlussphase gehen…..”, schauen genau hin, wie allgemein gespielt wird. Wobei Trainer in der Regel ihren Leistungsstandard bis zum letzten Abpfiff bestätigt sehen wollen. So gesehen wird jedes Ligaspiel spannend bleiben. Weder die Spieler, noch der Trainer und sein Umfeld, wollen sich dann zu mal unter Wert in die Fussballferien verabschieden. Und manchmal kann es sogar schiefer her und zu gehen, als man es hätte erwarten dürfen. Gibts auch noch!

    (Nachspiel: Der klassische Eingang zum FCK-Sportfeld hat am Hafen seinen eigenen Charme unter Bäumen. Aber ob dieser versteckte Zugang, den eigentlich nur Insider kennen, zur Ersten Liga passt, kann diskutiert werden, sollte es eine andere Lösung geben).

    • Beim Sommerfussball dachte ich mehr an die Zuschauer als an die Spieler, die letzteren halte ich für Ehrgeizig genug, da werden bestimmt noch weitere Punkte dazu kommen. Als Fan kann man jetzt entspannt zuschauen, auch mal schön.

      • Zum “Sommerfussball”: Dazu hatte ich beim Lesen mehrere Varianten im Kopf. Für mich war es dann in erster Linie das verbreitete Zustandsbild, das ein “lockeres, wenig engagiertes Spielen” ausdrückt. Eine solche Begegnung kann besonders dann vorkommen, wenn zwei gesicherte Mannschaften aufeinandertreffen. Je nach Zufallsresultat können dabei unabsichtlich andere Teams in die Bredouille kommen – oben oder unten bilanziert.

        Wie Hafetschutter, so traue ich der FCK-Mannschaft den nötigen “Ehrgeiz” zu, in den restlichen Begegnungen (18 Punkte sind noch zu vergeben!) jene Qualität zu zeigen, die sie in der laufenden Saison zur Freude der Kreuzlinger Fussballfans bis jetzt auszeichnet. Das ist insofern notwendig, als noch gegen vier Mannschaften zu spielen sein wird, die derzeit vor dem FCK liegen, sowie – besonders! – gegen zwei, die noch nicht gesichert sind. Ein spannender Endspurt. 

      • Das ist dann wohl auch die am ehesten darunter zu verstehende Variante. Mir fällt noch eine andere Variante ein. Eine Serie an hoch gewonnenen, wunderschön herausgespielten Testspielsiegen in der Sommerpause, nur um dann das erste Meisterschaftsspiel chancenlos hoch zu verlieren. Sahen wir früher in Kreuzlingen öfters.

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