Nur drei Monate nach dem letzten Spiel im Ländle ging es schon wieder in den schönen Sportpark Eschen-Mauren. Und was soll man sagen, die Auseinandersetzungen zwischen dem USV und dem FCK entwickeln sich langsam zum Klassiker. Wie schon im Mai beim 3:3 wurde dem Publikum auch diesmal wieder offensiver Fussball von zwei engagierten Mannschaften aufgetischt.

Der USV Eschen-Mauren ist ein ambitionierter Verein der langfristig in die Promotion strebt. An der Seitenlinie steht der gebürtige Frauenfelder Heris Stefanachi (ehemals Trainer in der Promotion bei Rapperswil und Brühl), im Tor steht der ebenfalls Promotionserfahrene Ilija Kovacic, ehemals kroatischer U21-Nationaltorwart und auch einige ChL-Einsätze für Schaffhausen, Aarau und Chiasso. In der Defensive spielen zwei Liechtensteiner Nationalspieler und ein ehemaliger Serie-C-Spieler, im Mittelfeld ein weiterer Nationalspieler und der NASL-Soccer-Bowl-Sieger Giuseppe Gentile (welcher uns schon als Weesen-Spieler immer mächtig auf den Füssen stand), im Sturm der zweifacher Vorarlberg-Liga-Torschützenkönig Maurice Wunderli und der extrem gefährliche Willy Pizzi (ehemals Promotion, Serie C und 2.LigaIR-Torschützenkönig).
Was meinte ein erfahrener FCK-Spieler vor dem Spiel trocken zu mir? Wir sind besser besetzt. Dieses Selbstbewusstsein gefällt, zumal die Mannschaft liefert! Nicht zu vergessen, der FC Kreuzlingen spielt fast mit der selben Elf wie in der 2. Liga Interregional, grosse Verstärkungen? Fehlanzeige. Einzig namhafter Neuzugang auf diese Saison ist Lorenzo Lo Russo, welcher den verletzten Stammtorwart Fabian Fellmann ersetzt, dazu wirbelt im Sturm Rückkehrer und Lokalmatador Levin Nay.
Los ging es bei strömendem Regen im Sportpark. Pfostenknaller Mido Arifagic, Lattenschuss Sven Bode, verschossener Elfmeter USV, dazwischen etwas mehr Spielanteile für Kreuzlingen und immer wieder Chancen, eine Freude für die rund 250 Zuschauer auf der grosszügigen und überdachten Tribüne.

Es fehlten nur noch die Tore, doch die sollten kommen. In der 2. Halbzeit ein herrlicher Treffer von Linksaussen durch Mido Arifagic (46.), Abbas Karaki zum Kreuzlinger 2:0 (76.), Levin Nay zum 3:0 (84.), und das verdiente Ehrentor für die nie aufsteckenden Liechtensteiner in der 85. zum Endresultat von 3:1 für Kreuzlingen. Wie immer ein schön bebilderter Spielbericht auf regese.ch.
4 Spiele, 9 Punkte, Platz 3 in der 1. Liga. Ein gelungener Start für den FCK. Weiter gehts am kommenden Samstag im Hafenareal gegen den FC Tuggen. Auch das ein traditionsreicher Gegner mit einer gewohnt starken Mannschaft. Die 1. Liga ist attraktiv! Es fehlen nur noch vier, fünf 1.-Liga-Spielzeiten und der FC Kreuzlingen überholt den FC Frauenfeld als erfolgreichster Thurgauer Verein der seit 1930 ausgespielten 1. Liga. Der FC Kreuzlingen auf fussballhistorischer Mission. Es muss nicht immer die Champions League sein, support your local team!
Die 1. Liga Classic, die oberste Amateurliga der Schweiz, ist in ihrem östlichen Spielbereich eine “Internationale Liga”: Es geht über eine Grenze. Und ganz Verwegene könnten sich vorstellen, dass es auch im nördlichen Nachbarschaftsbereich ähnlich wäre – sagen wir mal, zwischen Lindau-Konstanz-Singen. Die Landesverbände sind aber noch nicht informiert…!
“Internationale Liga”: Wenn es Sommerferienzeit wird, blühen da und dort Blüten! Journalistisch: “Sauregurkenzeit”. Dann halt eben.
Erkennbar blüht aber derzeit der FCK auf – auch im Fürstentum. Das attraktive Titelbild bei Hafetschutter zeigt den Kreuzlinger Torwart Lorenzo Lo Russo in schöner Power! Vielleicht ein Synonym für die gesamte Mannschaft in dieser zweiten Meisterschafts-Saison nach ersehntem Aufstieg: Ohne Kampf gehts nichts (stimmt!).
“Strömender Regen” im Sportpark Eschen-Mauren: Regen schafft oft eine rasante Fussballszenerie. Wie wenn sich die Spieler besonders anstrengen würden, sich so früh wie möglich unter die Dusche – und anschliessend, sofern vorhanden, ins feiernde (bei einem Sieg!) Entmüdungsbad zur aktiven Regeneration stürzen zu können.
Bei Regen haben es die Zuschauer in Eschen-Mauren etwas gemütlicher. Sie sind für mindesten 90 Minuten “im Schärme”! Ein Luxus im Amteurbereich? Eher nicht. Mehr “neues Denken” im 21. Jahrhundert!
Mindestens in der aktuellen Spieldarstellung (Ticker bis Video), hat sich bei den Amateuren aber einiges verändert. Das kommentierende Wort, Bilder, rasch nach einem Spiel erscheinen zu lassen, ist dann noch eine Zacke komplexer. Hafetschutter, plus regese.ch (Fotos), ist auf einem guten Weg. Es braucht viel Eigeninitiative. Die fortlaufende Darstellung sportlicher Ergebnisse und Vorgänge ist die mediale Substanz für einen Club, beachtet “am Ball” zu bleiben. In der Ostschweiz dominiert erkennbar die sportjournalistiche Darstellung des grossen FC St.Gallen und – saisonal, die der nationalen “Sägemehl-Bruderschaft”. In Wort- und Bildfülle.
Aber! – nächster Halt für FCK-Fans: Kreuzlingen-Hafen. Tuggen kommt! Eine bereits langjährige Liganummer. Immer interessant.