FCK gewinnt auch bei YF!

Kann man mal einen Bericht nicht schreiben, bekommt man einen zugeschickt! Vielen Dank an Yannick Mirsch für folgende Zeilen!

SC YF Juventus – FC Kreuzlingen, Fünfter gegen Erster, der Tabellenführer vom Bodensee gastierte im «Juchhof 1» mit rund 10-15 Fussballplätzen in Zürich.

Die Sportanlagen dienen unserem Gegner vom Samstag sowie dem ebenfalls in der 1. Liga vertretenen FC Kosova als Heimspielstätte.

Als wir bei den Parkplätzen unterhalb einer Strassenbrücke neben den Fussballplätzen parkierten, kamen bei mir noch keine Fussballgefühle auf. Dies änderte sich auch nicht, nachdem wir auf dem Weg zum zugeteilten Platz eine Baracke – vergleichbar mit einem Provisorium eines Bauunternehmens – passierten, in welcher Garderoben und Festwirtschaft zu finden waren. Nun denn, schätzungsweise 20 – 30 Fans (u.a. Pöbel Kreuzlingen) waren für den FCK 05 «on tour» und unterstützten die Mannschaft nach dem Anpfiff gewohnt lautstark.

Der FCK 05 startete mit schnellem Angriffsfussball, den wir aus den letzten Spielen kennen. Zu Beginn hielten sich die Chancen in Grenzen, doch nach 15 Minuten und einem groben Schnitzer des Gegners, fasste sich Sven Bode vor dem gegnerischen Sechzehner ein Herz und zog mit links ab – ein Strich, der halbhoch rechts im Netz zappelte! 1:0, der Jubel bei den mitgereisten Fans war riesig. Doch die Jungs von YF Juventus steckten nicht zurück und kombinierten sich immer wieder gefährlich in den gegnerischen Strafraum. Ich war nicht der Einzige, der nach dem Pausenpfiff erleichtert aufhorchte… puuh!

Nach einigen «Boxenstopps» auf den Toiletten und Verpflegung an der Festwirtschaft ging die Partie weiter. Das Heimteam war gallig und brennte auf den Ausgleich. In der 61. Minute dann nach einem Foul, landete der gegnerische Freistoss per Kopfball im Tor – das verdiente 1:1 durch die Hausherren. Der Puls bei den mitgereisten Fans stieg allmählich. Das Spiel war nun offen, es ging munter in beide Richtungen. Doch unsere Jungs reagierten cool, nach einer starken Balleroberung durch Sinan Özcelik gelangte der Ball zu Simon Affentranger. Dann setzte er zu einer gefühlvollen Flanke an, der Ball flog und flog und flog… Innenpfosten, TOR! Grenzenloser Jubel bei den Auswärtsfans, es war gleichzeitig die Flanke zum Auswärtssieg. Der FCK 05 verwaltete die Führung für die letzten knapp 10 Minuten. Auch dank unserem sehr gut aufgelegten Keeper Philipp Müller, der einige Bälle stark parierte, konnten die drei Punkte ins Hafenareal entführt werden. «Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey» skandierten die Fans.

Was für ein toller Samstagnachmittag, was für ein Team-Spirit bei dieser eingeschworenen Truppe! Es hat riesig Spass gemacht, hoffentlich reiten wir noch länger auf dieser Erfolgswelle!

Text: Yannick Mirsch

Foto: Erich Seeger, regese.ch

5 Comments

  1. Herzliche Gratulation zum sensationellen Saisonstart !!!! Auch gegen den sogenannten Topfavorit YF-Juve konnten 3 Punkte eingefahren werden. TOP und schön wenn man auf solch trostlosen Sportanlagen gewinnt und möglichst schnell wieder abreisen kann 🙂
    Beste Grüsse aus Altstätten
    Pete

  2. Der FC Young Fellows war ein Fussballclub aus dem Jahr 1903. Somit noch zwei Jahre vor dem FCK gegründet. Der SCI Juventus Zurigo entstand erst 1922. Die Fusion zum heutigen SC YF Juventus erfolgte dann 1992.

    Die Geschichte der Young Fellows verlief sportlich erfolgreicher als bei Juventus: Der Club war die Nr. 3 in Zürich und pendelte national – mit wenigen Unterbrüchen – stets zwischen der obersten und der zweitobersten Liga. Erst ab 1979 wurden die Erfolge bescheidener. Mit dem Stadion “Förrlibuck” (18’000) hatte YF bereits in den Zwanzigerjahren eine ansprechende Spielstätte. Den ersten (mutigen) Schritt in die oberste Liga trat er bereit um 1905 an! Im Vergleich: Der FCK erreichte die zweithöchste Spielklasse um 1931 und verzichtete bekanntlich einige Zeit später auf den Aufstieg nach ganz oben. Mit dem Kleinstadion an der Konstanzerstraße hatte er inzwischen jedoch ebenso eine attraktive Sportstätte, wie die YF’s, wenn auch in der Grösse nicht vergleichbar. Zürich war Stadt – Kreuzlingen noch Dorf.

    Der inzwischen zum Stadtclub mutierte FCK trat im Juchhof gegen einen fusionierten Zürcher Club an, der seither in der heutigen 1.-Liga spielte, auch kurz Challenge League-, wie Promotionserfahrungen machte.

    Man konnte schon damit rechnen, dass der FCK in Zürich als derzeitigen Gruppenleader mindestens nicht “untergehen” würde. Die authentischen Berichte zu den ersten 5 Spieltagen waren zu positiv. Nur ist es eben bei knappen Resultaten immer so, dass ein-zwei Ereignisse (und Glück!) in einem Spiel auch mal ein Resultat in eine andere Richtung umpolen können. Die beste Voraussetzung, ein Resultat zu halten, ist dann noch immer die “letzte Instanz”: der perfekt hütende Torhüter! Und, wie beschrieben wird, hat der FCK in seinen Reihen davon gleich mehrere. Super!

    “Trostlose Sportanlagen” können sowohl überperfekt geplante Anlagen sein, wie auch zu simple oder gar vernachlässigte. Es ist in diesem Zusammenhang zu beobachten, dass sich Erstligaclubs mit schönen, modernen, attraktiven Anlagen, die vielleicht auch mal eine breitere Resonanz durch alle gesellschaftlichen Schichten auslösen könnten, nicht gerade überbieten. Noch viel “Basics” unterwegs!

    Nun kommt Mendrisio! Der FC ist ein guter Bekannter in Kreuzlingen. Zuhause hat er mit dem Campo Comunale eine hübsche Anlage aus besseren Fussballtagen. Aber die 1. Liga Classic ist ja auch nicht zu verachten! Diesen Aufstieg muss man zuerst einmal schaffen. Besonders im Tessin, wo die Konkurrenz im Fussball schon immer groß war – und noch immer ist. Es wird intensiv gekickt im Süden!

      • Über diesbezügliche Zahlen liegen mir keine Angaben vor. Ich meine jedoch, dass es eine Fragestellung wäre, die den gesamtem “Amateurfussball” – spätestens ab 1. Liga Classic – betreffen müsste (Von den involvierten Verbänden dürfte man diesbezüglich keine verlässlichen Zahlen bekommen). Ein heikles Thema. Gewiss ist nur: Die Belastungen für einen Club, in der 1. Liga bestehen zu können, sind heutzutage bereits allgemeinwirtschaftlich schon beachtlich. Davon kann jeder Clubpräsident erzählen. Eingeschlossen darin eben auch, was gegenüber der Konkurrenz alles getan werden müsste, um sportlich mithalten zu können. Da mag jeder Club seine eigene “Philosophie” entwickeln….! Ich nehme mal an, dass auch jeder Zuschauer seine eigene Meinung dazu hätte. Eine Frage der Optik – gemeint: die sportlichen Erwartungen. Ein weites Feld in unserer Zeit. Oder war es vergleichsweise schon immer so? Nur eines ist gewiss: “Sport an sich” kann gesellschaftlich viel bewegen – ein ganzes Dorf, eine ganze Stadt, eine Region.

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