Bereits vor Spielbeginn zeichnete sich am Bodenseehimmel ab, was das Spiel bieten wird.
Sturm, Lichtblicke und Schauer. So könnte man auch die 90 Minuten Fussballarbeit zwischen dem FC Kreuzlingen und dem FC Kosova Zürich beschreiben, welche sich unter dem nicht ganz so hellen Schein des Flutlichtes des Hafenareals abspielte.
Aber nun von Anfang an:
Zum letzten Heimspiel vor der Winterpause war der FC Kosova zu Gast. Ein Verein, welcher oft durch die stattliche Anzahl an Anhängern, welche ihre Mannschaft an Auswärtsspiele begleitet, auffällt.
Die Heimmannschaft musste das Spiel ohne drei ihrer Stammkräfte beginnen. So fehlte Simon Affentranger weiterhin verletzt; Marvin Meresi war auf Grund einer Gelbsperre nicht im Aufgebot und der mannschaftsintern führende Torgarant, Mido Arifagic fehlte aus persönlichen Gründen. Umso verblüffender lief anfänglich der Ball zwischen den Reihen der Einheimischen. Die Mannschaft zeigte eine entschlossene Körpersprache und kombinierte sich fast schon elegant, aber vor allem zielstrebig Richtung gegnerisches Tor. Dabei zeigte sich Levin Nay als versierter Flankengeber und konnte sich bei beiden Toren als Assistgeber auszeichnen. Die wiederkehrenden Seitenwechsel der Aussenläufer bekundeten der Gastabwehr sichtlich Mühe. So gelang bereits nach zwei Minuten der Führungstreffer nach der einen Flanke von rechts und bereits in der 18. Minute das 2:0, durch eine erneute Hereingabe von der rechten Seite. Diese wurde von Philipp Juchli erwähnenswert gekonnt per Kopfball ins Kreuzeck verwertet. Der hörbare Jubel von Spielern und der Mehrheit der geschätzten 300 Zuschauern war verdient. Auch deswegen, weil es sich vielleicht um die eindrücklichsten zwanzig Startminuten der laufenden Saison handelte, und aussah, als wäre der Gegner nicht in der Lage, zu reagieren. Doch leider konnten die Zürcher mit dem ersten gefährlichen Angriff den Anschlusstreffer markieren und es brauchte in der 30 Minuten eine Glanztat von Lorenzo Lo Russo, welcher einen gefährlichen Weitschuss noch gekonnt über die Torumrandung lenkte um den Ausgleich zu verhindern. Danach gelang es der Gästemannschaft sich besser zu organisieren und die anfängliche Dominanz der „Möwen“ (interne Bezeichnung einzelner Fans…) liess nach.
Nach dem Pausentee zeigte sich das Wetter unschön. Mal regnete es in Strömen oder der Regen wurde durch den Wind in der Waagrechten über das Feld geblasen. Zum Glück ist die Hafetschutter- Beiz bei jedem Spiel geöffnet und ein sicherer „Zufluchtsort“ um sich nach dem Spiel wieder aufzuwärmen. Besten Dank dafür! Und so schien es, als würde die Heimmannschaft von den Winden immer mehr zerzaust. So wurden die Zweikämpfe oft verloren und die Mannschaft kam weiter zunehmend unter Druck. So war es dann nicht allzu verwunderlich, als die zunehmenden Strafraumszenen in einen Elfmeterpfiff mündeten, welcher den Ausgleich für die Gäste näher zu bringen schien. Doch auch diesmal konnte unser Torhüter Lo Russo grossartig reagieren und fischte den Ball aus der rechten, unteren Ecke. Klasse. Die knappe Führung hielt noch. Doch leider gelang es Kreuzlingen in der zweiten Hälfte nicht mehr zu dominieren. Der Zugriff auf das Spiel ging zunehmend verloren und in der Minute 73. gelang den Gästen ein Kopfballtor zum inzwischen verdienten Ausgleich. Ein ersichtliches Aufbäumen der „Möwen“ in der fünfminütigen Nachspielzeit brachte dann keinen Torerfolg mehr ein.
Die Resultate der anderen Partien der Gruppe 3 zeigte einmal mehr, wie ausgeglichen das Niveau ist und das keine Mannschaft wirklich zu favorisieren ist.
Umso schöner und fast unglaublich, dass der FC Kreuzlingen noch immer die Tabelle der Gruppe 3 anführt. Die Mannschaft hat durch ihre wöchentlichen Leistungen eine breite Unterstützung verdient.
Alle am kommenden Samstag nach Niederhasli zum Spitzenspiel gegen den GC-Nachwuchs. Vorwärts Chrüzlingä! Von der Rohne bis zur Grenzstadt immer wieder FCK!
Text von: Bruno Waldvogel
Fotos: Erich Seeger (viele weitere stimmungsvolle Fotos vom Spiel wie immer auf regese.ch)
Die (relative) “Leistungsdelle” des FCK setzte sich fort! Auch im letzten Heimspiel. Wobei das nichts gegen den 1994 gegründeten FC Kosova Zürich aussagt, den der FCK als stets hartnäckigen, leistungsstarken Gegner bereits seit der 2. Liga Inter gut kennt. Die Mannschaft ist stolz, als Verein der 1. Liga Classic die höchste Ligastufe erreicht zu haben, soweit es albanisch-inspirierte Fussballclubs der Schweiz betrifft. Ist schon was.
Wie zu lesen, so führte der FCK am Samstag 2:0 und brachte die drei Punkte wiedermal nicht über die Zeit und brauchte sogar den (stets soliden) Punktretter Lorenzo Lo Russo. Und somit ist man in der Tabelle immer noch Spitze. Dies nach 9 “verlorenen” Punkten innerhalb der letzten vier Spiele! Das kann tatsächlich – wie der Berichterstatter bemerkt – als ein Zeichen grosser Ausgeglichenheit der Mannschaften der Gruppe 3 bedeuten. Nur sagt das noch nichts aus über die effektive fussballerische Qualität: Ist sie allgemein sehr gut – oder eben nur Mittelmass, um diese Ausgeglichenheit zu erklären?
Wir werden erst Ende Saison sehen, ob sich im zweiten Durchgang der Meisterschaft eben doch nur 2-3 Mannschaften um den Titel bemühen. Es könnte zum Beispiel sein, dass sich Teams durch spezifische Verstärkungen aus dem “Mittelmass” zu befreien versuchen. Denn nur auf dem jetzigen Level weiter zu punkten ergäbe eine Punktzahl, die eigentlich in dieser Liga nicht reichen dürfte, um Meister zu werden. Daher wird es in der Transferzeit spannend zu beobachten sein, “wer da zoggt” – und wer “bei seinen Leisten” bleib.
Während in der Gruppe 1 zwei Teams ordentlich vorneweg liegen, sind in der Gruppe 2 gleich vier Teams punktgleich. Mit 29 Punkten allerdings auf einem höheren Level, als in der FCK-Gruppe. Was das in einer Gesamtbetrachtung bedeuten mag? Vielschichtig interpretierbar auch hier.
Nun hat der FC Gossau mit einem brillanten 6:1 gegen Linth ein Lebenszeichen gesetzt. Und bleibt doch Schlusslicht! Dieser Club braucht “Freunde” wie der FCK, der sich derzeit auf “liebe Clubs” verlassen kann, die für ihn spielen. Nur geht das auf Dauer eher selten gut. Verlässlicher ist die eigene Stärke. Um sie zurück zu gewinnen, bietet sich bald die Meisterschaftspause an. Inhaltlich gibt es da einige Möglichkeiten….!
Spannend vorerst das Match (oder: der Matsch) gegen die Zweite “vo GC Züri”. Eine illustre Affiche zur Saisonhalbzeit. Herbstmeisterlicher FCK? Schön wär’s mal.
Die Gruppen 1 und 2 sind meistens stärker wie man immer wieder bei den Aufstiegsspielen sieht.