Am heutigen Tag wurden an unserem Hauptlatz im Hafenareal neue Flutlichter gesetzt – spektakulär eingeflogen per Helikopter. Keep Reading
Im Hafenareal wird wieder gebaut (Hafetschutter-Artikel vom 18.02.2022) und daher wird der FC Kreuzlingen seine Heimspiele bis im Frühjahr 2023 nicht auf dem Hauptplatz austragen können.
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Nachdem die Stadt dem FC Kreuzlingen verdankenswerterweise ein dringend benötigtes Garderobengebäude ermöglichte, arbeitet derzeit der ganze Verein an der weiteren…
Die Stadtverwaltung erstellt ein neues Garderobengebäude im Hafenareal. Vorgestern war Spatenstich. Zuerst mal eine schöne Sache, weil das Garderobengebäude unbedingt…
Im Sommer folgt der nächste Ausbauschritt unseres Hafenareals. Für 1,3 Millionen Franken (bereits bewilligt im Stadt-Budget 2022) wird der Naturrasen des Hauptspielfelds umfassend saniert und die Flutlichtmasten werden mit LED-Leuchten ersetzt. Auffälligste Erneuerung wird die Verlängerung der 3-stufigen Tribüne um je 30 Meter auf beiden Seiten sein. Der Platz wird nach Fertigstellung 1.-Liga-Ansprüchen genügen, bisher war die Bewilligung aufgrund der Flutlichtmasten nur provisorisch.
Die Bauarbeiten beginnen nach dem letzten Saisonspiel im Juni und dauern bis in den Spätherbst. Die Vorrunden-Heimspiele im Spätsommer und Herbst 2022 wird der FC Kreuzlingen im Burgerfeld austragen, wo er zuletzt von 1997 bis 2006 seine 1.-Liga-Heimspiele austrug.
Artikel Kreuzlinger Nachrichten
Gut, dass die Ausweichspiele nicht im Hafenareal auf Kunstrasen oder dem Platz 2 ausgetragen werden. Im Gegensatz zum FC Amriswil mit seinen letztjährigen Ausweichspielen auf dem Nordwest-Platz, welcher 5.-Liga-Niveau aufwies, ist man mit dem Burgerfeld als Ausweichort geradezu privilegiert. Und selbst ein wenig Nostalgie wird bei Spielen im Burgerfeld mitschwingen, hat man doch eine ganze Dekade erfolgreicher Spielzeiten im Burgerfeld absolviert, inklusive einem (verlorenen) Aufstiegsspiel in die Challenge League.
Freuen darf man sich trotzdem auf die anschliessende Rückkehr ins Hafenareal. Stück für Stück kommt man einer kleinen aber feinen Anlage für höherklassigen Amateurfussball näher.
Die Sitzschalen werden vermutlich durch einfache Holz-Sitzflächen abgelöst. Etwas schade wegen dem Stadion-Charakter der Sitzschalen, andererseits wird es zu den restlichen Holzverkleidungen passen. Die Kapazität der Sitzplätze dürfte sich von 126 auf geschätzte 300 erhöhen. Die Stehplatz-Kapazität wird weiterhin bei rund 1’400 liegen. Bestimmt wird es auch auf der verlängerten Tribüne wieder Platz für den Speakercontainer mit Vordach und Lehnstange haben, die kleine Fan-Stehplatz-Ecke (Norman-Smith-Stand) hat ja schon jetzt sowas wie Kultcharakter, auch wenn ich das Wort ungern strapaziere.
Wird die Burgerfeld-Episode und der Einzug ins ausgebaute Hafenareal in der 2. Liga Interregional oder in der 1. Liga über die Bühne gehen? Dem FCK steht jedenfalls eine spannende Rückrunde mit Aussicht auf eine noch schönere Fussballanlage bevor.
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Die Stadtverwaltung erstellt ein neues Garderobengebäude im Hafenareal. Vorgestern war Spatenstich. Zuerst mal eine schöne Sache, weil das Garderobengebäude unbedingt…
Nachdem die Stadt dem FC Kreuzlingen verdankenswerterweise ein dringend benötigtes Garderobengebäude ermöglichte, arbeitet derzeit der ganze Verein an der weiteren Umgestaltung des Hafenareals.
Die 1. Mannschaft nahm arbeiten am neuen Garderobengebäude vor, die 2. Mannschaft wird das bestehende Container-Clubhaus und den Kassencontainer mit einer Holzfassade versehen und die Bodensee-Kickers und Old Boys streichen den Speakercontainer neu. Zudem möchte der Verein in den kommenden Jahren das Hafenareal in weiteren Schritten zu einem Kleinod für Spitzen-Amateurfussballspiele erweitern.
Der FC Kreuzlingen möchte also nicht nur eine schlagkräftige Truppe auf dem Fussballplatz stellen, er packt auch das ganze drum herum an und alle helfen mit. Was kann man sich als Amateurfussballfreund und FCK-Fan mehr wünschen? Natürlich, ich habe auf diesem Blog viel kritisiert bezüglich Vorgehensweise in der Sportzplatzplanung und sehe es auch jetzt noch kritisch, aber nun geht es zumindest in der provisorischen (?) Heimat in die richtige Richtung.
Zur gleichen Zeit setzen auch die Fans des FC Kreuzlingen ein Zeichen und brachten sich in die Umgestaltung ein. Im neuen Norman-Smith-Stand, dem FCK-Fanblock, wurde ein Wellenbrecher und eine kleine Überdachung in Auftrag gegeben. Die Kosten von rund 2’000 Franken wurden komplett aus eigenen Mitteln (Hafetschutter-Verein) und mit Spenden gestemmt. Mehrere Fussballkultur-Freunde aus der ganzen Schweiz, die 1. Mannschaft und Personen rund um den FC Kreuzlingen trugen dazu finanziell bei, herzlichen Dank!
Die Einweihung wird am ersten Spiel mit Zuschauern stattfinden und wir werden dann mit einem Gabentisch für die Spender aufwarten.
Bis dahin bleibt es uns nur zu warten – oder besser, den FC Kreuzlingen noch weiter zu positionieren bevor es wieder los geht, auf und neben dem Platz.
Mittlerweile steht das ganze Garderobengebäude mit Holzverkleidung und Umgebungsgestaltung und das Speakerhaus hat seinen ersten Anstrich erhalten.
Ein Schmuckkästchen für Amateurfussball – die Stadt, der FC Kreuzlingen, die Bodensee Kickers und die Old Boys arbeiten gemeinsam daran.
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Am vergangenen Samstag veranstalteten unsere FCK Bodensee Kickers im Hafenareal den PluSport Cup 2022. Ein grossartiges Turnier für Handicap-Teams aus…
“Wellenbrecher gelten als „Metallbau-Gewerke des Innenausbaus von Sport- und Versammlungsstätten“. Im Stadion sollen sie verhindern, dass für Zuschauer auf Stehplatztribünen die Gefahr besteht, durch unkontrollierten Druck von oben in Richtung Spielfeld zu geraten. Dabei gilt es, die Folgen einer eventuell daraus resultierenden Massenpanik mit ihren weitreichenden Konsequenzen zu verhindern. Ein durchaus positiver Nebeneffekt ist für die Fans eine Erhöhung des Komforts auf den Stehplätzen. Diese können sich jederzeit gemütlich anlehnen und auch ihren Kleinkindern bei eintretender Müdigkeit eine Sitzgelegenheit anbieten (schwatzgelb.de).”
Fussballromantiker schlägt beim Anblick einer Stehplatztribüne mit Wellenbrechern (auch Lehnstangen genannt) natürlich gleich das Herz höher. Wenig steht so sehr für ursprüngliche Fankultur auf den Rängen.
Ganz unten an der Bande ist bekanntlich die Sicht aufs Spielfeld nicht perfekt, etwas erhöht über dem Spielfeld auf den Stehstufen ist die Sicht optimal – aber man steht ungerne 2 Stunden ohne sich anzulehnen. Die Lehnstange ist die perfekte Lösung für unseren neuen Norman-Smith-Stand unterhalb des Speakercontainers – es sind zwar nur zwei Stehstufen, aber die Sichtunterschiede sind doch recht gross.
Eine Lehnstange muss also her, aus praktischen und aus fussballromantischen Gründen. Eines war von Anfang an klar, eine solche Sache wird durch Fans und Freunde finanziert. Die Geldsammlung kommt langsam in die Zielgeraden, es fehlen noch rund 200 Franken. Spenden mit dem Stichwort “Lehnstange” sind hochwillkommen, jeder Franken zählt. Zelebrieren wir nach der Pandemie wieder unsere Fussballbesuche!
Bankverbindung: IBAN: CH20 8080 8009 0653 2156 6 / Raiffeisenbank Mittelthurgau / Swift-BIC: RAIFCH22 / IID (BC-Nr.): 80808 / Begünstigter: HAFETSCHUTTER – Verein für Kreuzlinger Fussballkultur, 8280 Kreuzlingen. Vielen Dank.
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Die Winterpause bietet Platz um in meinen FCK-Kisten zu wühlen und meinen Lesern hin und wieder ein Zückerchen zu präsentieren. Hier zum Beispiel ein Überdachungsplan für unsere Tribüne im Hafenareal von 2014. Leider nie verwirklicht.
Nebst dem praktischen Nutzen, dem Schutz vor Sonne, Wind und Regen, hat eine solche Überdachung einen grossen optischen und ideellen Mehrwert für einen Fussballplatz. Vom Veteran bis zum kleinsten Junior, hier ist man stolz Fussball zu spielen, hier möchte man selbst spielen, hier möchte man zuschauen! Hier spielt der Stadtverein, hier möchte man Sponsor sein, hier möchte man vor vollbesetzter Tribüne Tore schiessen. Wer so etwas belächelt hat die Denkweise von Fussballfans nie verstanden.
Ich kann mich noch erinnern, als der FC Wil mit Christian Gross in den 1980ern im Hafenareal antrat. Ich stand als D-Junior in der Nähe der Wiler Fans. “Die hend jo nödemol e Tribüne!”. Wir waren sofort der Dorfclub in den Augen der Wiler.
Dorfclubs sind eine tolle Sache, Fussball mit Freunden, jeder hilft jedem, jeder kennt jeden. Da gibt es nur einen Haken. Der FCK ist vieles, aber ganz bestimmt kein Dorfclub. Er wird auch nie so funktionieren wie ein Dorfclub. Auch Calcio wird übrigens nie funktionieren wie ein Dorfclub. Weil die Menschen in einer Stadt anders funktionieren, die Konkurrenz dort viel grösser ist und die Geschichte des FCKs eine andere ist.
Kreuzlingen muss etwas anderes bieten, dann funktioniert das auch wieder mit stolzem Amateurfussball in Kreuzlingen – ein Meilenstein dazu ist allerdings eine vorzeigbare, stolze Anlage. Die Vereine geben bereits alles, bedauerlicherweise nicht miteinander, aber das ist eine andere Geschichte. Manchmal muss man sich mit Gegebenheiten zufrieden geben. So ist es halt ein Old Firm in beschränkter Planungssicherheit statt ein United. Der FCK hat schon ganz anderes überstanden.
Nun macht der FCK das beste aus der Situation, er muss vielleicht auch diplomatischer sein wie wir Fans. In kleinen Dingen können wir alle etwas zur Situation im Hafenareal beitragen. Allein schon mit jedem Spielbesuch hilft man dem FCK. Hier ist ja auch so ein Unterschied zum grossen Fussball, beim FCK zählt noch jeder einzelne Zuschauer etwas.
Richten wir uns im Hafenareal ein. Ideen gibt es genug, Stichworte Eingangstor, Fan-Block, und auch vom alten Stadion an der Konstanzerstrasse liessen sich Ideen modernisiert in die Zukunft übertragen. Auch damals wurde mit kleinem Budget viel erreicht. Mit oder ohne Überdachung – machen wir das Hafenareal zu unserer Anfield Road!
Hier der ganze Überdachungsplan von 2014:
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Pfiff – Freistoss – Tor! Wie es gelingen könnte, in absehbarer Zeit in Kreuzlingen ein “Städtisches Stadion” zu realisieren. Eine…
Pfiff – Freistoss – Tor!
Wie es gelingen könnte, in absehbarer Zeit in Kreuzlingen ein “Städtisches Stadion” zu realisieren. Eine Vision…..?
Gastbeitrag Bruno Neidhart
(ehemaliger FCK-Spieler)
Vorwort
Dass ein traditionsreicher Fussballclub im Laufe seiner Geschichte bislang an rund 10 verschiedenen Örtlichkeiten seine Heimspiele auszutragen hatte, ist eher ungewöhnlich. Es betrifft den FC Kreuzlingen 1905! Wobei die vergangenen Jahrzehnte meistens am Schifffahrtshafen gespielt wurde, nicht zuletzt in der stillen Hoffnung, hier auch mal bleiben zu können.
Bemerkenswert an dieser Platz-Odyssee sind dennoch die schönen Erfolge, die trotz der widrigen Umstände sportlich und gesellschaftlich ziemlich regelmässig eingefahren werden konnten – und können. Sie zeigen auf, dass trotz mancher Durststrecken, wie es sie im Sport allgemein geben kann, dass im Club eine Kraft liegt- liegen muss, die ihn immer wieder über die Stadt und den Kanton Thurgau hinaus in ein positives Blickfeld bringt. Durch diese jahrzehntelange Kontinuität darf der FCK zweifelsohne eine Spitzenstellung im kantonalen Fussballgeschehen beanspruchen. Er findet Beachtung.
Die provisorischen Umstände, mit denen sich der Club abwechselnd konfrontiert sah – und sieht, führten und führt dabei – von aussen betrachtet – kaum mal zu einem grundsätzlichen Dissens mit der Stadt. Sie half regelmässig aus, wenn der Club wiedermal Bedürfnisse anmeldete, die über seine eigenen Möglichkeiten hinaus gingen. Am Hafen entstand so im Umfeld des Meisterschaftsspielfeldes im Zeitverlauf allerdings ein ziemliches Infrastruktur-Provisorium, dessen praktikabler Charme inzwischen vielen sogar ans Herz gewachsen sein könnte! Dabei muss nach wie vor die Bodensee-Arena aushelfen, soweit es die Infrastruktur für Spieler, Schiedsrichter, Platzmanagement, usw., betrifft. Nur so ist der Club-Regelbetrieb überhaupt erst möglich.
2018 dann ein Paukenschlag, den sich interne Beobachter nach einer so langen Zeit der Platz-Unsicherheit auch ganz anders hätten vorstellen können: Die Stadt proklamierte den Begriff “Planungssicherheit” mit dem Inhalt, dass vor 15-20 Jahren (wiedermal) keine Entscheidung falle, wo letztlich eine zuverlässige Heimstätte für den FCK entstehen könnte. MIt anderen Worten: Es grüssen die Jahre 2033 – 2038. Was folglich bedeuten würde, dass sich erst die nächste oder übernächste Generation mit der Sache zu beschäftigen hätte. Also alles zurück auf null. Und einfach abwarten?
Mehr als eine Vision?
Es gab mal einen bekannten Politiker aus Hamburg der feststellte: “Wer Visionen hat, gehe zum Arzt”! Ich meine hingegen, dass Visionen nicht von übelster Art sind, um dabei eine Fragestellung, die seit Jahrzehnten im Raum schwebt, mal grundsätzlich – wenn vielleicht für manche auch etwas “zu visionär”! – zu beleuchten. Was man damit letztlich macht, ergibt eine neue Geschichte. Dann nicht als Einzel-, sondern Gemeinschaftswerk vieler Akteure.
Bereits 2014, nach einem Regenspiel, zeichnete ich mal spontan eine Vision, wie die Zuschauer auf der vorhandenen Steh- und Sitzrampentribüne der derzeitigen FCK-Anlage am Hafen provisorisch zu schützen wären. Dabei inspirierte ich mich an der Dachlösung des benachbarten Aussen-Eisfeldes. Es sollte eine einfache, aber doch zweckmässige, aufgeständerte Metallkonstruktion mit lichtdurchlässiger Dachhaut werden. Irgendwie, so erinnere ich mich, erreichte damals diese Vision sogar das Stadthaus mit daraufhin geäussertem Interesse. Dann verging die Zeit. Heute versucht der Club mit einer Reihe von zeltartigen Elementen bis Brauerei-Sonnenschirmen einen allfälligen Regen oder eine massive Sonneneinstrahlung abzuwehren. Manche aus der potentiellen Zuschauerriege finden bei solchen Wetterkonstellationen trotzdem wohl nur schwer den Weg zum Hafen.
2016 hatte ich dann eine weitere Vision, wie auf dem von der Stadt als fussballtauglich designierten Bereich Seezelg einst im Rahmen eines “Sport- und Freizeitparks” eine Fussballanlage einzubetten wäre. Dazu muss man wissen, dass hier sogar bereits 2001 erstaunlicherweise eine Fussballtribüne für 1000 Zuschauer ganz offiziell von der Stadt planerisch das Licht der Welt erblickte. Wow! Nun: Meine Gedanken flogen noch ein deutliches Stück weiter und betrafen in diesem Rahmen sogar ein “See- und Sporthotel”. Etwas üppig? Wenn man jedoch zu erkennen vermag, wie sich hier eine ganze Reihe unterschiedlichster Sportarten von Tennis über Schwimmen bis Segeln, Tauchen, Paddeln, usw. zwischen Bahngeleise und Seeufer angesiedelt hat, kommt man dieser Idee schon etwas näher. Dazu käme noch Fussball (und die Velo-Zunft vom Bodensee-Radweg!).
Und schliesslich – 2019 – überkam mich eine ganz neue Idee – oder eben: Vision. Der Hintergrund: Da sich planerisch inzwischen das Platzangebot auf Seezelg für eine grosse Fussballanlage durch weitere Interessenten an diesem Uferstreifen minimierte – u.a. durch Tennis- und Reka-Feriendorf-Aktivitäten, überlegte ich mir, dass es somit Sinn machen könnte, einerseits auf Klein Venedig ein “Städtisches Stadion”, andererseits Seezelg vorwiegend als Fussball-Trainingscamp zu gestalten.
Fussball in Kreuzlingen
Der Welt-Sportart Fussball kann heute noch immer eine hohe identitätsstiftende Aufgabe bescheinigt werden. Wie diese Aufgabe dann vermittelt wird, ist Sache der jeweiligen Clubs von gross bis klein. Dazu gibt es gute, wie auch weniger gute Beispiele. Wenn jedoch die Voraussetzungen in allen Belangen stimmen, kann Fussball ohne Zweifel eine wichtige, integrierende Funktion innerhalb eines Gemeinwesens übernehmen. Beginnend bereits bei der Jugendarbeit! Sich als gesellschaftlich integrierend zu verstehen, stand auch für den Fussball in Kreuzlingen seit seinen Anfängen 1905 stets im Vordergrund. Und das über alle Schichten hinweg! Die hiesige Grenzlage beflügelte dieses Streben zusätzlich über die eigene Örtlichkeit hinaus: Ein Kreuzlinger Markenzeichen! – nicht nur fussballbezogen.
Fussball hat sich, wie andere Sportarten auch, im Verlauf seiner langen Geschichte verändert. Veränderungen können naturgemäss sowohl positive, als manchmal halt leider auch eher negativ einwirkende Aspekte beinhalten. Ich verweise in diesem Zusammenhang auf den Punkt 7 meiner Darstellungen von 2019.
Kreuzlingen hat in seinen Mauern derzeit bekanntlich zwei tüchtige Fussballclubs: Den traditionsreichen FCK am Hafen, sowie die ebenso ambitionierte AS Calcio im Döbeli. Beide Clubs spielen derzeit auf gleicher Ligahöhe (2. Liga interregional – fünfthöchste Schweizer Spielklasse). Für die Qualität der Sportanlagen sorgt dabei massgeblich die Stadt. Wobei grössere Platz-Investitionen bekanntlich jeweils einer Volksabstimmung bedürfen (wie zuletzt AS Calcio erfahren musste).
Nun: In näherer oder ferneren Zukunft ist schlecht vorstellbar, dass Kreuzlingen – so gross ist die Stadt noch nicht! – über gleich zwei “gehobenere Spielstätten” verfügen wird, was die Infrastruktur für Spieler, Schiedsrichter, Betreuer, Sponsoren, Reporter, Presse, usw., wie besonders auch für Zuschauer betrifft.
Und auch ist kaum vorstellbar, dass gleich beide Clubs eines Tages auf einer sportlich deutlich höheren, damit organisatorisch und finanziell viel anspruchsvolleren Ebene agieren können. Ich spreche damit mal ein Feld an, das in eine Zukunft weisen könnte, deren Zugangswege momentan aber noch in einer Warteposition zu verharren scheinen (darüber ist weiter unten mehr zu lesen!).
Aktuell ist sowohl die FCK-Anlage am Hafen, als auch diejenige im Döbeli des Clubs AS Calcio, nach Verbandsbeurteilung tauglich bis zur 2. ir-Liga. Allerdings rundum auf einem eher bescheidenen, zum Teil nur auf provisorischem Infrastruktur-Niveau fussend. Bescheidenheit als Zier? Derzeit noch auf charmante Art darstellbar, da sich momentan auf beiden Anlagen das Zuschauerinteresse eher noch mässig anfühlt. Letzteres muss jedoch nicht von Dauer sein, wie es schon mal das erste Stadt-Derby mit einer stattlich versammelten Kreuzlinger Fussballgemeinde vormachte! Es war ein Hinweis, dass in der Stadt – und wohl darüber hinaus – das Interesse am Fussball durch Attraktivität geweckt werden kann. Das Cupspiel der AS Calcio gegen den FC Luzern zeigte diese Tendenz ebenso. Und wenn eine attraktive Platz-Infrastruktur dazu auf Dauer noch animiert, könnte das Interesse ein gutes Stück nachhaltiger werden. Die “Goldenen 30er” (Grenzlandstadion an der Konstanzerstrasse!) “waren zwar mal”, sind aber noch immer im kollektiven Kreuzlinger Fussballgedächtnis anspornend präsent.
Stadt und Stadion
Nach all diesen Erwägungen, Mutmassungen, Erkenntnissen, usw., bin ich letztlich zum Ergebnis gelangt, dass Kreuzlingen in gut überschaubarer Zeit eine zeitgemässe, zweckmässige, multifunktionelle Fussballanlage im Sinn eines veritablen (Klein-) Stadions brauchen könnte – ja zukünftig brauchen wird! Davon ganz unabhängig, wie die derzeitigen Zukunftsstrategien und möglichen Perspektiven der einzelnen Clubs konkret aussehen mögen.
Und da ich persönlich – frisch und frei – ein “Städtisches Stadion” auf Klein Venedig favorisiere, hätte der FCK Heimrecht, trägt doch hier der Club seit Langem seine Spiele aus. Trainiert würde hingegen dann vorwiegend auf Seezelg. Was immer sich bei dieser Ausgangslage auch mal ändern könnten, in dem z.B. “Fussball in Kreuzlingen” anders strukturiert wäre – strukturiert werden müsste!, ist im Moment, wie bereits erwähnt, eine andere Ebene (und unten kurz mal angesprochen).
Meine Vorstellungen, die ich 2019 unter dem Titel: “Der FC Kreuzlingen im Vakuum: Die unendliche Suche nach Heimat” beschreibe, mag nur auf den ersten Blick übertrieben sein. Im Prinzip umfasst die Darstellung vorerst mal lediglich eine kompakte Infrastruktur, wie sie für jeden Club ab einer gewissen Ligahöhe heutigen, wie späteren Bedürfnissen (und besondere Verbandsanforderungen!) zu entsprechen vermag. Und da eine solche Anlage über Fussballbedürfnisse hinaus der Stadt zu dienen hätte, wäre eine funktionale und komfortable Ausführung in einer ansprechenden Grössenordnung zweckentsprechend. Abgerundet würde eine solche Anlage, die dann auch “Städtisches Stadion” genannt werden könnte und dem ich als Arbeitstitel den Begriff “Hafenpark-Stadion” unterlegte, mit einem einfachen, gestuften Stehplatzband, um dem Begriff “Stadion” und einer damit verbundenen, ganzheitlichen Platzatmosphäre näher zu kommen. Somit würde eine Zuschauerzahl zu erreichen sein (3000), die auch grössere Anlässe ermöglicht – beileibe nicht nur für Fußball! Und es wäre eine Investition auf Jahrzehnte. Mit kräftigem Mehrwert für Kreuzlingen. Vielleicht dann einzig in seiner Art im Thurgau!
In medias res…..
Sollte die Annahme, dass die sich weiter entwickelnde Stadt Kreuzlingen in näherer Zukunft ein “Städtisches Stadion” im Sinn einer markanten Outdoor-Arena braucht, richtig sein, wäre so rasch wie möglich ans Werk zu gehen. Die oben genannten Jahreszahlen 2033 bis 2038 – städtisch als “Planungssicherheit” vermittelt -, sind eine Zielvorstellung ohne grossen Wert. Dagegen sollten bereits heute “konkrete planerische Strukturen” sichtbar gemacht werden, die allen Beteiligten einen örtlichen, zeitlichen und inhaltlich sicheren Rahmen aufzeigen würden, was denkbar ist, und was nicht.
Dazu wären vorher Prämissen festzulegen, die von einzelnen Körperschaften (u.a. Stadt, Clubs, Sponsoren, weitere Interessierte) zu bestätigen wären, um dieses Projekt in ein sicheres, gemeinsam gefülltes Paket zu befördern. Von diesen Prämissen würde es dann grundsätzlich abhängen, ob eine konkrete zeitlich und inhaltliche Zielvorgabe “Städtisches Stadion” als realistisch erscheint – oder nicht!.
Als solche Prämissen könnten gelten:
1.
Beide gegenwärtigen Fussballclubs der Stadt – der FC Kreuzlingen und die AS Calcio Kreuzlingen – kommen überein, dass ein “Städtisches Stadion” auf nähere oder mittlere Sicht “Fussball Kreuzlingen” nach innen und nach aussen beflügelt. Wo eine solche Anlage zu stehen kommt, ist (vorerst mal) eher zweitrangig. Entsteht sie in der Stadtmitte (Klein Venedig), wären die bestehenden Plätze im Westen (Döbeli), sowie die drei angedachten im Osten (Seezelg) weitere Spiel-, und Trainingsplätze für die Clubs. Der FCK hätte seine Hauptspielstätte auf Klein Venedig, wo er bereits Jahrzehnte aktiv ist. Jedoch auch dem AS Calcio stünde die Anlage offen. Wieweit eine anzustrebende Weiterentwicklung ligabezogen nur durch eine Zusammenarbeit beider Clubs möglich wäre, wird sich im Laufe der kommenden Jahre abzeichnen. Dieses Feld muss offen bleiben. Erforderlich könnte so z.B. auch mal – Achtung Vision! – ein VFC sein, also etwa: “Vereinigter Fussball-Club Kreuzlingen”, um ein höheres Ligaziel zu erreichen, das ein Club alleine womöglich nicht schaffen könnte, jedoch mit einer breiteren Resonanz eher gelingen müsste. Viel hängt zukünftig davon ab, wie sich die derzeitigen Aktivitäten beider Clubs entwickeln. Die kommenden Jahre zeigen, was möglich ist – und was nicht. In jedem Fall, bei jeder Konstellation, braucht eine Weiterentwicklung von “Fussball Kreuzlingen” eine positiv abgestützte, gesellschaftliche Resonanz.
2.
Angenommen, die beiden Clubs finden eine grundsätzliche Übereinstimmung dass ein “Städtisches Stadion” Sinn machen würde, ist das Gespräch mit den gegenwärtigen – vielleicht auch weiterer potentieller Sponsoren und Gönnern – zu suchen. Dabei wäre zu erörtern, was diese einerseits ebenso grundsätzlich zur Idee “Städtisches Stadion Kreuzlingen” meinen, andererseits sich mal ganz unverbindlich äussern, was eine allfällige “Konzentration der Kräfte” sport- und medienbezogen für sie bedeuten könnte, welche neuen Perspektiven sich dazu ergeben könnten. Auf den (kräftigen) Einbezug von vielen Sponsoren und Gönnern ist – neben dem Engagement der Stadt – in der heutigen Sportwelt nun mal nicht zu verzichten!
3.
Wenn die Punkte 1. und 2. im Grundsatz schon mal eine breite Übereinstimmung zeigen würden, ein “Städtischen Stadions” anzustreben, wäre eine ausführliche Dokumentation der Stadt zu übermitteln. Darin sollten alle wichtigen Punkte schon mal aufgelistet sein, wie ein solches Projekt sowohl aus sportlicher, wie auch gesamtgesellschaftlicher Sicht die Stadt Kreuzlingen langfristig auszeichnen könnte. Dabei wäre besonders darauf hinzuweisen, dass eine solche Anlage über den Fussball hinaus der Stadt zur Durchführung geeigneter “Events” dienen könnte, was sich werbewirksam vermarkten liesse. Über eine etwaige Mantelnutzung, Bau-beteiligungen, Generalunternehmung, usw., wie es heute vielfach bei Stadionbauten zur Mit-Finanzierung notwendig werden kann, wäre hinzuweisen. Zeitrahmen: Die mit “Planungssicherheit” bezeichnete Vorstellung bezieht sich, wie oben erwähnt, auf die Jahre 2033 bis 2038. Dieser Rahmen beinhaltet jedoch zu wenig Konkretes. Er zögert eine klare Entscheidung zur Sache hinaus. Daher wäre von der Stadt bereits heute ein festes Datum zu fordern.
4.
Die Stadt ihrerseits hätte sich also in folgenden Punkten bereits heute zu erklären:
A: Welche Kreuzlinger Örtlichkeiten gelten “definitiv langfristig” als “Fussball-Sportgelände”: Klein Venedig? Seezelg? Döbeli? Bestehen noch weitere Optionen? (das Burgerfeld ist mehr auf Leichtathletik ausgerichtet und aus heutiger Sicht nicht mehr fussballgeeignet).
B: Anerkennt die Stadt die Vorstellung eines “Städtischen Stadions” im Grundsatz als positiv, wie es die unter Punkt 1. und 2. erwähnten Kreise dokumentierten?
C. Wenn ja, an welchem Standort sollte schliesslich versucht werden, in Kreuzlingen ein “Städtisches Stadion” zu planen und zu realisieren, das sowohl für Fussball, als auch andere Veranstaltungen geeignet wäre?
5.
Ist letztlich eine grundsätzliche Übereinstimmung erreicht, gälte es, so rasch wie möglich an die Projektarbeit zu gehen, die mal grob ausloten könnte, was in einem erklärten Rahmen möglich erscheinen würde – und was nicht. Dabei wäre auch die Frist zu analysieren, in der ein “Städtisches Stadion” zu erstellen wäre. Dazu meine Bemerkung: Es böte sich – gar nicht als Vision! – das Jahr 2030 mit dem Jubiläum 125 Jahre FC Kreuzlingen an! Innerhalb von 10 Jahren sollte ein solches Projekt – bei gezieltem Willen – zu realisierten sein, selbst wenn im entsprechenden Baugebiet ein erweiterter Gestaltungsplan notwendig wäre.
6.
Ein zukunftsweisendes Vorhaben, das weit über rein sportliche Belange hinausgeht, ist nur mit viel Leidenschaft und Mut zu entwickeln und der Bevölkerung erklärbar zu machen, um letztlich realisiert zu werden. Ein solches Projekt ginge ohne Zweifel in die Stadtgeschichte ein und würde – mit allem Drum und Dran – zur weiteren Entwicklung von Stadt, Sport und Gesellschaft beitragen. In einer “Region am Rande der Schweiz” (Bemerkung aus einer Wirtschaftsanalyse….) würde ein solches Projekt viel zur örtlichen Identifikation beitragen und Aufmerksamkeit erregen über Stadt, Agglomeration und Grenzen hinaus. Es stärkte so den eigenen Standort innerhalb eines Metropolraums (etwa: Bodensee, Zürich).
….und zuletzt 7.
………hätten die Kreuzlinger Stimmbürgerinnen und Stimmbürger das berühmte letzte Wort um zu entscheiden, ob sie ein Projekt gutheissen wollen, das in die Entwicklungsgeschichte von Stadt und Gesellschaft eingehen könnte. Dabei wären – wie bei solchen Vorhaben üblich, vorerst auch viele negative Stimmen zu erwarten. Daher müssten alle befürwortenden Kreise innerhalb der Gesellschaft zusammen argumentieren, um den Kerngedanken eines solchen Unternehmens allgemein transparent zu machen. Was derzeit vergleichbar in anderen Städten gelingt (z.B. Gossau SG, Chur), könnte doch auch in Kreulingen bei gutem Willen “eines Tages” gelingen – oder?
Ein kurzes Résumé
Gelingt es nicht, in absehbarer Zeit Nägel mit Köpfen zu machen, kann das Projekt: “Städtisches Stadion” für mindestens eine Generation schubladisiert werden – oder ganz verschwinden. Dass eine solche Einrichtung für fussball- und andere sportliche Belange, sowie auch aussersportliche Aktivitäten, als Gemeinschaftsrahmen einen Mehrwert für Kreuzlingen bringen dürfte, ist kaum weg zu diskutieren. Bleiben die Verhältnisse so, wie sie heute sind, also zwei Fussball-Sportanlagen auf bescheidenem Infrastrukturniveau, kämen spätestens dann neue Fragen auf, wenn sportliche Erfolge des einen oder anderen Clubs eine Neubewertung spezifischer Platzbedingungen vom Verband verlangt würden. Mindestanforderungen sind heute Standard, um ein grösseres Ereignis ordnungsgemäss und sicher durchführen zu können. Dass ausserhalb solcher Betrachtungen ein vorzeigbares “Städtisches Stadion” der erklärten Sportstadt Kreuzlingen ganz grundsätzlich schon heute gut anstehen würde, erschliesst sich mir. Mit Leidenschaft und Mut aller Beteiligten lässt sich vielleicht auch heute noch viel bewegen, was vorerst als Utopie – oder eben “Vision” – erscheinen mochte oder belächelt wurde. In diesem Sinn symbolisiert Pfiff – Freistoss – Tor! einen Zusammenhang, der final zum Ziel führen könnte. Wie so oft im Sport und anderswo braucht es auch mal Glück. Es ist der Kreuzlinger Gesellschaft zu wünschen.
Siehe dazu auch:
Der FC Kreuzlingen im Vakuum: Die unendliche Suche nach Heimat (2019)
Berlin im August 2020
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Die Winterpause bietet Platz um in meinen FCK-Kisten zu wühlen und meinen Lesern hin und wieder ein Zückerchen zu präsentieren.…
Als Nachschlag zum Thema Infrastruktur und Fussballheimat erlaube ich mir nachfolgenden Leserbrief von Bruno Neidhart an dieser Stelle zu veröffentlichen. Es handelt sich hierbei um die Antwort auf den Artikel in der Kreuzlinger Zeitung.
Das Ganze hat zwei Seiten: Die eine ist, dass dieses Provisorium, das neben ein bereits bestehendes Provisorium gestellt wird (Clubhauspavillon) trotz seines unmittelbaren Nutzens das grundsätzliche Zustandsbild des Traditionsclubs FC Kreuzlingen 1905 nicht verändert. Der Club lebt – schlecht und recht – in einer provisorischen Heimat weiter. Da sich die Stadt noch immer nicht imstande zeigt festzulegen, wo denn in absehbarer Zeit der Club zu spielen hat, ob er auf Klein Venedig bleiben darf oder die Variante Seezelg vorgezogen wird, bleibt eine Unsicherheit, die somit erneut als Provisorium ihren Ausdruck finden muss. Genug der provosorischen Andeutungen!
Um was es im Kern geht: Auch im Fussballsport ist die Neuzeit angebrochen und sollte sich bereits in der Platz-Infrastruktur abbilden. Diese verlangt heute von erfolgreichen Clubs (und solchen, die es werden wollen!), ein ganz anderes Management wie in früheren (erfolgreichen) Zeiten. Die ganze Managementbreite spiegelt sich heute auch in einer Infrastruktur, die sich besonders auf die Ausgestaltung des Zentrum der Aktivitäten bezieht – die Gestaltung des Hauptspielfeldes. Hier sollen alle Bedürfnisse angesprochen und möglichst verwirklicht werden: Zum Beispiel Umkleidekabinen, Trainerkabinen, Schiedsrichterkabinen M/F, Sanitäts-, Material-, Technikraum, usw., – bis hin zum Clubrestaurant, Fanshop und der Verpflegungseinrichtung. Dazu kommen Räume für Platzsprecher, Medien, Reporter, Kamera. Eine besondere Sorgfalt gilt der Gestaltung eines guten Rahmens für Sponsoren, Offiziellen, Gästen, VIP’s, usw. Und nicht zuletzt ein Clubsekretariat mit Konferenzraum macht einen modernen Club aus.
Nun könnte es einem vielleicht schwindelig werden ob der Vielfältigkeit, die hier für einen Sportclub anzeigt wird. In der Tat kann ein solches Konstrukt nur auf der Basis einer rationalen architektonischen Lösung kreativer Architekten gefallen und letztlich als bezahlbar realisierbar vorgezeigt werden. Und selbstverständlich kann auch in infrastrukturell-minimalistischer provisorischer Art „getschuttet“ werden. Das ist nicht die Frage. Die Frage ist, ob es dann auch zukünftig noch zu einer sich neben Bildungs-, auch als Sportstadt definierenden Stadt passt.
Ohne zu sehr auf die erfolgreichste FCK-Vergangenheit einzugehen (s. dazu Blog „Hafetschutter“), die an der unteren Konstanzerstrasse in den (kurzen) 30er Jahren an Spieltagen jeweils bis zu 4-5000 Interessierte zu bewegen vermochte, die den auch als „Grenzlandstadion“ benannten Spielplatz aufsuchten, ist heute sicher eine andere Situation. Weitere Sportarten haben sich nach vorne gedrängt und begeistern. Doch zeigt gerade die jüngste Entwicklung in Kreuzlingen, dass durch erfolgreiche Fussballclubs wieder eine Basis gelegt ist, die sich durch ein stärkeres Zuschauerinteresse auszeichnet. Und für diese Kategorie Sportinteressierter sind bei einer outdoor-Sportart gute Bedingungen zu schaffen. Ohne einen gewissen Komfort ist heutzutage kaum ein breiter Besuch quer durch die Gesellschaft zu erwarten. Bei Regen sowieso nicht – ist eine andere, ungelöste Geschichte……
Die Annahme, man könnte mit einer immerhin 800’000er Investition gleich den Grundstock für eine Investition in die Zukunft legen ist aktuell von der Stadt nicht zu erbringen, da sie mit Klein Venedig und Seezelg als mögliche Spielorte zwei Pfeile im Köcher zu haben erwähnt. Wer wann, wie und wohin den endgültigen Pfeil abschiesst, bleibt nach wie vor im Vagen. Was andere Städte in nächster Zeit vorhaben, eine neue Infrastruktur (Chur, Gossau), ist nicht vergleichbar, da sie die Spielplatz-Standortfrage lösten. In Kreuzlingen hängt sie nach wie vor in der Luft. So gesehen kommt der Stadt ein weiteres Provisorium sogar zu Recht, muss doch „eines Tags“ eventuell nicht zuviel abgerissen werden.
Bruno Neidhart
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Die Stadtverwaltung erstellt ein neues Garderobengebäude im Hafenareal. Vorgestern war Spatenstich.
Zuerst mal eine schöne Sache, weil das Garderobengebäude unbedingt benötigt wird.
Ein neues Gebäude entsteht also im provisorischen Hafenareal. Daneben stehen alte zusammengestellte Container als Clubhaus. Ein etwas seltsamer Charme geht davon aus, keine Frage. Doch nicht nur Greta Thunberg hätte am Containergebilde keine Freude. Zukunft hat es nicht. Es werden weitere Bedürfnisse kommen. Ein neues Clubhaus, eine Überdachung für die Tribüne.
Wäre es nicht sinnvoll gewesen, dass Garderobengebäude als erste Etappe zu planen, mit optionalen Anbaumöglichkeiten?
“Baue chasch immer” tönts vielleicht von der Stadt. Doch wirklich sinnvoll, als ein ästhetisches und praktisches Ganzes? Hat man sich da nicht künftige Möglichkeiten “verbaut”? Immerhin wurden 800’000 Franken ausgegeben.
Kann man vielleicht gar nicht vorausschauend planen? Vielleicht weil noch nichts sicher ist, keine Planungssicherheit besteht?
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Derzeit liegt ein Baugesuch für ein Garderobengebäude beim Clubhaus auf. Der Standort wäre direkt hinter dem jetzigen Norman-Smith-Stand. Die Stadt möchte für das Projekt mit Garderoben, WC-Anlagen und Lagerräumlichkeiten 750’000 Franken investieren.
Für den FC bedeute der Neubau Stabilität für die kommenden 15 Jahre. Bis dahin werde über mögliche Sportplätze im Gebiet Seezelg entschieden. Der Bereich zwischen Clubhaus und Neubau werde überdacht und könne so ebenfalls genutzt werden. Präsident Daniel Geisselhardt ergänzt: “Wir sind glücklich, dass es vorwärtsgeht, haben aber noch einen wichtigen Wunsch: die Überdachung der Tribüne”.
Ganzer Bericht in der Thurgauer Zeitung vom 21.2.2020. (Foto: Donato Caspari / TZ)
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