
Es ist vollbracht. Mit einem verdienten 1:0-Sieg bei YF Juventus Zürich zieht der FC Kreuzlingen als 1.-Liga-Gruppenmeister in die Aufstiegsplayoffs ein.
Auf dem Juchhof gab es ein hochklassiges 1.-Liga-Spiel zu sehen. Der FCK verzeichnete in der Anfangsphase eine Vielzahl hochkarätiger Chancen und das gegen einen Gegner, der zuletzt siebenmal gewann und über einen stark besetzten Kader verfügt. Beide Teams schlugen ein sehr hohes Tempo an und boten dem Publikum schöne Spielzüge. Kreuzlingen kam zwar zu einer Mehrzahl an guten bis sehr guten Chancen, hatte aber gleichzeitig Glück bei einem erst auf der Torlinie von einem Abwehrspieler geklärten Torschuss der Zürcher. In der 2. Hälfte zollten beide Teams dem hohen Tempo etwas Tribut, es blieb aber hochspannend. In der 65. Minute brachen nach einem wunderschönen Treffen von Abbas Karaki alle Dämme bei den mitgereisten FCK-Fans. Dieses 1:0 sollte auch den Endstand markieren. Einen bebilderten Spielbericht findet Ihr auf regese.ch.
Damit sicherte sich der FCK eine Runde vor Schluss den Meistertitel der 1.Liga-Gruppe 3. Man muss in der FCK-Geschichte sehr weit zurückblättern um einen 1.-Liga-Gruppenmeistertitel zu finden - nämlich sage und schreibe bis ins Jahr 1934. Die Aufstiegsspiele 2004 erreichte der FC Kreuzlingen als Gruppenzweiter hinter dem FC Locarno (die Gruppe 2 gewann damals übrigens YF Juventus), es ist tatsächlich erst der zweite 1.Liga-Gruppenmeistertitel der Vereinsgeschichte.
Was diese Mannschaft mit dem FC Kreuzlingen erreicht hat, geht bereits jetzt in die Vereinsgeschichte ein.
So schön der Aufstieg vor 3 Jahren aus der 2. Liga Interregional war und dieser auch den Grundstein des jetzigen Erfolges markierte, soviel mehr bedeutet nun dieser 1.Liga-Meistertitel. Er sticht heraus. Auch aus dem Thurgauer Fussball. Hier datiert der letzte 1.-Liga-Gruppenmeistertitel aus dem Jahr 1978 vom FC Frauenfeld, auch schon 47 Jahre her!
Natürlich werden Nostalgiker mit den eingeschobenen Ligen argumentieren. Aber die 1. Liga wurde zeitweise auch mit 4 Gruppen gespielt und die 1. Liga aus grauer Vorzeit der 1930er-Jahre war zwar der zweigleisige Unterbau der Nationalliga (A), aber lässt sich sportlich kaum noch mit der heutigen Zeit vergleichen. So oder so, es ist bereits jetzt ein richtig grosser, bleibender Erfolg von Kürsat Ortancioglu und seiner Mannschaft.
Wie geht es weiter? Am Samstag um 16.00 folgt das letzte Meisterschaftsspiel im Hafenareal gegen den FC Wettswil-Bonstetten. Die von Stephan Lichtsteiner trainierten Wettswiler kämpfen noch um einen Playoff-Platz. Unser Pöbel-Fanclub organisiert zu diesem Spiel eine gross angelegte Choreo. Bitte kommt frühzeitig zum Spiel um beim Spielanpfiff mitzumachen. Gerne könnt Ihr auch mindestens eine Stunde früher kommen um bei der Vorbereitung mitzuhelfen.
Danach steigen die Aufstiegsplayoffs. Es gibt eine Qualifikationsrunde (Mittwoch 28. Mai und Samstag 31. Mai) und für den Sieger eine Finalrunde (Mittwoch 4. Juni und Samstag 7. Juni), die Anstosszeiten stehen noch nicht fest. Der FC Kreuzlingen wird als Gruppensieger am 28. Mai auswärts antreten und kann am 31. Mai ein Heimspiel ausrichten.
Als schlechtester Gruppensieger wird der FC Kreuzlingen auf den schlechtesten Zweitplatzierten treffen, sollte dieser aus der eigenen Gruppen sein, trifft er auf den zweitschlechtesten Zweiten. Damit sollte der Gegner des FC Kreuzlingen bereits feststehen, es ist der FC Prishtina Bern. Unklar sind für mich die Auswirkungen eines Abstiegs oder einer Barrage-Teilnahme von GC aus der Super League. Meines Wissens dürfte dann GC U21 (Meister der Gruppe 2) nicht aufsteigen, wahrscheinlich auch mit Auswirkungen auf unseren Gegner. Weiss jemand mehr?
Auch wenn der ganze Fokus jetzt auf die zwei sehr schwierigen Spiele der Quali-Runde liegt, träumen ist ab sofort erlaubt - nicht nur von einem Aufstieg in die Promotion League, auch vom Titel des Schweizer 1.-Liga-Meisters. Dieser wäre allerdings einen Ticken schwieriger als der Aufstieg, im zweiten Finalspiel müsste man nach 90 Minuten als Sieger vom Platz, in der Verlängerung zählt nicht mehr der Sieger, es zählen dann bei Gleichstand die in der Meisterschaft errungenen Punkte. So könnte es zur kuriosen Situation kommen, dass der Verlierer trotzdem Schweizer 1.-Liga-Meister wird - und das wären die anderen Gruppenersten. Doch dies könnte dem FC Kreuzlingen egal sein, er wäre dann in der Promotion League.

Captain Abbas Karaki mit dem Treffer des Tages. Bejubelt von der Hälfte der leider nur spärlichen rund 150 Zuschauern im Juchhof. Leider eine fast unfassbar kleine Kulisse für ein solches Spitzenspiel und dieser Ausgangslage.
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