Keine Punkte gegen Linth 04

Zum vorletzten Heimspiel traf der FC Kreuzlingen vor 280 Zuschauern auf den FC Linth 04. Der Glarner Fusionsverein, entstanden 2004 aus dem FC Näfels und FC Niederurnen,  stieg 2017 in die 1. Liga auf und ist in den letzten Jahren definitiv in dieser Spielklasse angekommen. Die letztjährigen Top-6-Positionen bestätigt der Verein auch dieses Jahr und befindet sich derzeit auf dem 5. Platz. Die 2. Mannschaft von Linth 04 spielt übrigens gegen Calcio Kreuzlingen in der 2. Liga.

Linth 04 war dann auch der erwartet schwere Gegner. Die Glarner starteten druckvoll, gingen durch den letztjährigen 1.-Liga-Torschützenkönig Amar Sabanovic verdient in Führung (10.). Bange fragte man sich, wie lange Linth dieses Tempo gehen könnte. Tatsächlich liessen beim Gast im Verlaufe der 1. Halbzeit die Kräfte nach und Kreuzlingen kam besser ins Spiel. Die 2. Halbzeit begann dann ähnlich wie die erste Hälfte, die 2:0-Führung durch den starken Patrick Pereira da Costa (Torschützenkönig 2. Liga Interregio 2016/17) war dann fast schon vorentscheidend (54.). In der 59. Minute klärte Manuel Ferrone auf der Torlinie, doch auch Kreuzlingen kam zu Torchancen, in der 75. der verdiente Anschlusstreffer durch Reda Laidouci. Nun lag nochmals ein Punktgewinn in der Luft.

Torjubel bei den FCK-Fans in der 75. Spielminute. Fotos von regese.ch.

Der zumindest stark umstrittene Penalty in der 91. Spielminute besiegelte letztlich die nicht ganz überraschende 1:3-Niederlage.

Ein starker Gegner, nicht der beste Tag, schon sind die Punkte in der 1. Liga weg. Im Schlussprogramm vor der Winterpause muss nun unbedingt gepunktet werden. Die Gegner dürften in Reichweite liegen: Kosova (a), Eschen (h), Winterthur (a). Das erste Rückrundenspiel wird dann ebenfalls vor der Winterpause ausgetragen: Taverne (a).

Aus dem Archiv: Matchprogramm gegen Niederurnen (1995)
FCK-Kader 1995 gegen Niederurnen

An Niederurnen habe ich vor allem eine Erinnerung. September 2014, gegen ein hart spielendes Linth 04 bricht sich Dejan Misic sein Schlüsselbein. In dieser Notsituation luden wir unseren verletzten Stürmer ins Auto meiner Freundin. Ohne Blaulicht aber mit Gaspedal am Anschlag (und “Speedfreak” von Motörhead aus den Boxen), fuhren wir Dejan im klapprigen Peugeot 106 ins Kantonsspital Glarus. Spätnachts und mit einem halbwegs zusammengeflickten Dejan gings zurück an den Bodensee. So ist Amateurfussball! Sein Comeback gab er ein halbes Jahr später. Heute ist Dejan übrigens Cheftrainer beim FK Srbija Uzwil (Uzwil 2) in der 2. Liga.

4 Comments

  1. Die besondere Konstellation durch eine Liga-Neukonstruktion spülte den FC Kreuzlingen als Zweiter der 2. Liga Interregional-Meisterschaft 21/22, Gruppe 6, eine Klasse höher. Ganz knapp – muss man hinzufügen. Wobei auch der damalige Erste, FC Weesen, mit der Aufstiegs-Punktzahl nicht brillieren konnte. Und dieses etwas wacklige Leistungsbild zeigt sich derzeit auch in der Tabelle der 1. Liga, Gruppe 3, wo beide Mannschaften hinten anzutreffen sind, wenn auch noch gut in Kontakt mit einem genügsamen Mittelfeld.

    Festgestellt hatte ich mal, dass vordere Mannschaften der 2. Liga Interregional sich auch in einem Mittelfeld der 1. Liga Classic wiederfinden könnten (so weit es die “Spielkultur” betreffen würde). Besonders der FCK war stilistisch schon immer dafür bekannt. Gleichzeitig musste man jedoch auf die etwas andere “Spielkultur” hinweisen, die in der neuen, klassisch höchsten Variante des Schweizer Amateurfussballs anzutreffen sei: Schnelleres Spiel, kräftigere Spielweise, zielorientierter (u.a. durch ligabekannte “Tor-Spieler”), Liga-Erfahrungen, usw.

    Die Annahme, der FCK könne sich in der höheren Liga spielerisch weiter entwickeln, ist etwas spekulativ. Das soll nicht negativ gemeint sein. Die laufende Meisterschaft wird den Verantwortlichen bereits Einblicke gebracht haben, was sich als gut, andererseits als ungenügend herausgestellt hat, um einigermassen sicher die Ligameisterschaft 22/23 zu überstehen. So kann man gegebenenfalls weiter planen.

    Selbstverständlich ist Fussball nicht “einfach so zu planen”! Jedoch im Gegensatz zur – ach so oft zitierten – “Platz-Planungssicherheit Hafenareal”, sollte die 1.- Liga-Planung von einem sehr konkreten Ziel ausgehen, das als Ergebnis als Mindestmass zu erreichen sei. Daran hätten sich alle Involvierten zu richten. Wieweit eine solche Prämisse Club-intern bereits die Runde macht, ist nicht bekannt.

    Ein Stück Stolz kann die Teilnahme im obersten Amateursektor schon bedeuten (und sollte es auch!), wenn man mal Mannschaften erwähnt, die schon einen gehobeneren Klang hatten und heute die 1. Liga Classic befruchten: Vevey Sports, Martigny-Sports, Solothurn, Chênois, Wohlen, La Chaux-de-Fonds, Emmenbrücke, dazu die Zweiten von Superliga-Clubs, usw!

    Erich Segers Bilder zu den Spielen sind nicht selten zur Reflexion geeignet. So kann die schöne Szene mit dem “Ball im Kreis” – übrigens ganz hinten Meersburg! – symbolhaft für den gegenwärtigen FCK illustrierend sein: Dörflingers konstruktivistische Tarot-Interpretation der Figur “Heiliger” soll durch die Kreisform nicht schon “die Vollkommenheit” beinhalten, sondern durch das Strichlein oberhalb und ausserhalb des Kreises die Vollkommenheit “als Ziel” erkennbar machen….

    So voll vollkommen hat ja der FCK nicht zu agieren. Aber zur Zielvorstellung: “Liga-Erhalt”, kann es durchaus mal nützlich sein, “ausserfussballerische Weisheiten” aufzugreifen. Dies muss ja nicht gleich “Kartenlegen” bedeuten! Fussballtoto reicht. Und viel Hopp Chrüzlinge!

      • Ich möchte mich als “Deuter” nicht mit fremden Federn schmücken – Erich Seeger (nun endgültig mit ee – Entschuldigung!). Wir finden die einzelnen Kunstgrenze-Figuren mit der originalen Deutung schön dargestellt (Internet) unter: “Johannes Dörflinger Tarot”. Was ich dabei versuchte habe, ist einen möglichen Bezug herzustellen zum FCK in seiner neu zu bewältigenden Rolle in einer höheren Liga. Die Baumgruppe links im Hintergrund gehört übrigens zum (Internet): “Gartendenkmal Stiegeler Park”. Am Seeweg zur Therme kommt man daran vorbei. Und noch ein gutes Stück weiter wird es wieder sportlich: Das alte grosse Bodenseestadion.

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