Gleich zum Meisterschaftsstart bekam es der FC Kreuzlingen mit dem Challenge League Absteiger FC Schaffhausen zu tun. Welten liegen zwischen beiden Vereinen, Amateurbetrieb gegen Profi-Betrieb. Die Summe welche der FC Schaffhausen für seine 1. Mannschaft aufwirft, dürfte das 10 bis 20-fache derjenigen des FC Kreuzlingen betragen. Auf dem Papier ist der FC Kreuzlingen der grosse Underdog der Liga. Eine Mannschaft, die zu teilen bereits in der 2. Liga Interregional zusammenspielte und mit ein paar relativ unbekannten U-Spielern sowie zwei Thurgauer Heimkehrern verstärkt wurde. Einziger Bekannter Neuzugang ist Arbnor Hasani vom FC Schaffhausen.
Kommt man so in der Promotion League zu Punkten? Ist der FC Kreuzlingen als Absteiger gesetzt? Solche Stimmen gab es bereits nach dem Aufstieg in die 1. Liga.
Aus Schaffhausen machten sich 230 FCS-Fans per Schiff auf den Weg nach Kreuzlingen. Am Ende waren es rund 300 FCS-Fans in Kreuzlingen. Es war damit die grösste aktive Fanszene, welche der FC Kreuzlingen in den letzten 25 Jahren im Hafenareal begrüssen durfte. Ein toller Auftritt. Erinnerungen wurden wach, als die Kreuzlinger Fanszene vor rund 15 Jahren per Schiff zum Auswärtsspiel beim FC Arbon fuhr, wir waren natürlich 10-mal weniger Fans. Ein Kommentar eines Kreuzlinger Zuschauers find ich aber bedenkenswert. Man sollte im Thurgau endlich aufhören vor Ehrfurcht zu erstarren, dieses sich kleinmachen sei typisch für den Thurgau. Wie recht er hat, gerade im Fussball. Immer ist alles zu gross und geht nicht, sei es als Verein oder bei den Fans. Wir sollten endlich stolz sein und selbstbewusst, gerade auch auf unsern FC Kreuzlingen, unsere Fanszene. Auch im Thurgau wird nationaler Fussball gespielt, unterstützt diesen Verein und kommt in unsere Fankurve. Schaut nicht immer was man in St. Gallen, Winterthur, Zürich macht, was in der Bundesliga läuft. Baut mit uns hier etwas auf.
Erst recht wenn man diesen FC Kreuzlingen spielen sieht. Der Absteiger Nummer 1? in der Promotion League fehl am Platz? Ich gebe zu, ich war selbst skeptisch. Aber dieser FC Kreuzlingen bot dem FC Schaffhausen mehr als nur Paroli. Er trat selbstbewusst auf, spielte geschickt und abgeklärt. Die Grün-Weissen hatten im Startspiel sieben teils gewichtige Absenzen zu verkraften. Es ist Kürsat Ortancioglu und seinem Team zu verdanken, wie geschickt er die Positionen trotz beschränkten finanziellen Mitteln doppelt besetzt, um selbst solche Ausfälle zu überstehen.
90 Minuten ging alles gut, der FC Kreuzlingen führte durch 2 Tore von Uchenna Anioke kurz vor und nach der Pause mit 2:0 und sah wie der sichere Sieger aus. Das der FC Schaffhausen durch Tore in der 91. und 96. Spielminute zu einem Punkt kam, war aufgrund der Chancen nicht unverdient, aber aufgrund des Spielverlaufs und der etwas unnötig langen Nachspielzeit dann doch sehr bitter.
Die positiven Eindrücke dieses ersten Spiels in der Promotion League, des ersten Spiels in einer nationalen Liga für den FC Kreuzlingen überhaupt, überwogen aber bei weitem.
886 Zuschauer kamen trotz Regenwetters ins Hafenareal und sahen ein sehenswertes, spannendes Spiel. Der FC Kreuzlingen braucht sich in dieser Liga nicht verstecken und wird mit weiteren solchen Leistungen mit Sicherheit zu Punkten kommen.
Einmal Möwe - immer Möwe. Kommt zum FC Kreuzlingen und vergisst nicht, eines Tages spielen wir in der Challenge League.



Sascha und Yannick führen den Hafetschutter-Platzguide im Matchprogramm sehr gelungen weiter. Ich freue mich darauf, einige dieser Plätze und Stadien mit euch anzusteuern.
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Kommentare
Ich kann mich deinen Ausführungen nur anschliessen. Dieser FCK scheint mehr als bereit für die neue/nächste Herausforderung Promotion League!
Weiter so FCK!