Grün-Weisse Fussballkultur im Krienser Kleinfeld
Die 5:1-Schlappe beim Leader SC Kriens tat nicht besonders weh. Die Punkte muss der FCK woanders holen, nicht unbedingt auswärts beim Leader und Aufstiegsmitfavorit. Das 2018 neu erbaute Stadion Kleinfeld, den SC Kriens und die dortige Fankultur wollte man sich aber unbedingt ansehen. Das Stadion hat zwar nicht mehr ganz den Charme des alten Kleinfelds, aber überzeugte mich trotzdem. Gegen 900 überdachte Sitzplätze auf der Haupttribüne stehen rund 2'500 unüberdachte Stehplätze rund um die anderen drei Seiten gegenüber. Das wirkt eng und stimmungsvoll - und auch bei 881 erschienenen Zuschauern gegen den FC Kreuzlingen kommt man sich nicht verloren vor (einen kleinen Stimmungsabzug gibts für den Kunstrasen). Der Zuschauerschnitt liegt bei rund 1'000 und natürlich wirkt alles wie vorbereitet für die Challenge League. Der gesamte Vereinsauftritt ist sehr professionell, vor Ort findet man einen Fanshop, es gibt ein gutes kulinarisches Angebot (der Hamburger wäre legendär), die ganze Infrastruktur von der soliden Stadionmusik bis zu den engagierten Veteranen am Grill überzeugt. Professionell - aber mit Charme. Nicht verwunderlich, wirbt der Verein doch mit dem Slogan "Fussballkultur seit 1944" - und das sind keine leeren Worte. Der SC Kriens konnte sich auch in der Nähe zum FC Luzern immer seine eigene Mentalität bewahren. Ein Stückweit ist das auch dem SC Brühl in St. Gallen gelungen, aber beim SCK wirkt alles eine Nummer grösser.